Der kanadische Sportbekleidungshersteller Lululemon Athletica hat seine Jahresprognose aufgrund internationaler Umsatzsteigerungen angehoben. Die Aktie verteuert sich am Freitag um 16 Prozent auf Platz 1 im S&P 500. Der angeschlagenen Branche tut das gut: Für Nike geht es direkt an die Dow-Jones-Spitze.
Lululemon Athletica hat am Donnerstagabend seinen finanziellen Ausblick für das vierte Quartal 2024 und das Geschäftsjahr 2025 angehoben, was auf starke internationale Umsätze zurückzuführen ist.
Für das Jahr 2025 wird nun ein Umsatz von 10,45 bis 10,49 Milliarden Dollar erwartet, nachdem zuvor 10,38 bis 10,48 Milliarden Dollar prognostiziert wurden. Beim Gewinn je Aktie rechnet das Unternehmen nun mit 14,08 bis 14,16 Dollar, gegenüber der bisherigen Spanne von 13,95 bis 14,15 Dollar.
Für das vierte Quartal prognostiziert Lululemon einen Nettoumsatz zwischen 3,48 und 3,51 Milliarden Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 5,56 bis 5,64 Dollar. Dies spiegelt ein Umsatzwachstum von acht bis zehn Prozent wider.
Im dritten Quartal übertraf Lululemon die Analystenerwartungen mit einem Nettoumsatz von 2,40 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge lag bei 58,5 Prozent und übertraf die prognostizierten 57,5 Prozent. Auf dem amerikanischen Markt verzeichnete Lululemon einen leichten Umsatzrückgang von zwei Prozent, während das internationale Wachstum 22 Prozent betrug. Der Gewinn belief sich auf 2,87 Dollar je Aktie und lag damit über den erwarteten 2,75 Dollar.
Das Unternehmen verfolgt weiterhin seinen Expansionskurs und erhöhte die Anzahl der globalen Filialen von den erwarteten 733 auf 749. Finanziell steht Lululemon stark da, mit Barbeständen von 1,2 Milliarden Dollar und einer verfügbaren Kreditkapazität von 393,5 Millionen Dollar. Ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Wert von einer Milliarde Dollar wurde genehmigt.
Für die Aktie ging es um 16 Prozent nach oben auf 398,99 Dollar. Der Anfang Oktober gebildete Aufwärtstrend ist somit intakt.
Auch Konkurrent Nike konnte profitieren und behauptete sich als bester Wert im Dow Jones. Zuletzt notierte die Aktie 2,8 Prozent fester bei 80,80 Dollar.
Rückenwind gab es in der vergangenen Woche bereits durch die angehobene Prognose von Dick's Sporting Goods – dem drittgrößten Vertriebskanal von Nike. Der Einzelhändler erwartet für das neue Geschäftsjahr einen Gewinn je Aktie zwischen 13,65 und 13,95 Dollar, eine leichte Anhebung gegenüber der vorherigen Prognose von 13,55 bis 13,90 Dollar.
Die vergleichbaren Umsätze sollen zwischen 3,6 und 4,2 Prozent zulegen, ebenfalls eine Verbesserung im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 2,5 bis 3,5 Prozent. Die Nettoinvestitionen werden auf rund 800 Millionen Dollar geschätzt, während der Nettoumsatz zwischen 13,2 und 13,3 Milliarden Dollar erwartet wird.
Dick's war zuletzt für 5,14 Prozent der Nike-Erlöse zuständig und war damit der drittgrößte Umsatzträger. Auf Platz 2 rangiert JD Sports mit 6,28 Prozent. Das „Direct to Consumers“-Geschäft – sprich der Direktvertrieb – macht mittlerweile 42,08 Prozent des Konzernumsatzes aus. Dafür hauptsächlich verantwortlich war der ehemalige Nike-Chef John Donahoe. Unter seiner Führung setzte die Marke mit dem berühmten Swoosh-Logo verstärkt auf den Online-Direktvertrieb und zog sich stellenweise aus dem Einzelhandel zurück.
Dies wirkte sich zwar positiv auf die Margen aus, jedoch ist die Sichtbarkeit der Marke durch diese Strategie zurückgegangen. Frischer Wind soll daher seit Mitte Oktober vom jahrzehntelangen Nike-Mitarbeiter Elliott Hill kommen, der den Sportartikelhersteller wieder fit machen soll.
Lululemon ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. In der Branche gibt es spannendere Werte. Auch bei Nike war zuletzt Vorsicht geboten, durch den neuen Firmenlenker sowie die Erholung der chinesischen Märkte bestand aber Grund zu vorsichtigem Optimismus. DER AKTIONÄR hat seinen Lesern daher in Ausgabe 40/24 ein Capped Bonus-Zertifikat auf Nike mit der WKN SJ0ABT vorgestellt, bei dem Anleger von einer moderaten Seitwärtsbewegung beziehungsweise leichten Erholung des Nike-Kurses profitieren. Die Barriere liegt bei 70 Dollar und damit unter den Tiefs von Juli/August 2024. Diese Barriere wurde bisher nicht verletzt. Mittlerweile dürfte auch das meiste negative eingepreist sein. Bleibt die Barriere intakt, gibt es im Dezember 2025 100 Dollar. Dies entspricht einer Rendite von 30 Prozent.