Seit Ende Juni trudelt die Mister Spex-Aktie abwärts. In dieser Woche beschleunigt sich die Entwicklung nochmals, nachdem das Unternehmen erst am Montag die Prognose drastisch gekürzt und am Mittwoch die Zahlen für das erste Halbjahr vorgestellt hat. Vom Börsenwert beim IPO sind nach 14 Monaten nur mehr Bruchstücke übrig.
In den ersten sechs Monaten 2022 stieg der Umsatz von Mister Spex gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 108 Millionen Euro. Zwar konnten die Segmente Sonnenbrillen und Kontaktlinsen um zehn beziehungsweise 13 Prozent zulegen, das Wachstum bei den margenstarken Korrektionsbrillen war aber mit gerade einmal einem Prozent enttäuschend. Das bereinigte EBITDA verschlechterte sich von 2,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf minus vier Millionen.
Als Reaktion auf die durchwachsenen Zahlen gibt die Mister Spex-Aktie am Mittwoch in der Spitze fünf Prozent nach und markiert mit 3,53 Euro ein neues Allzeittief. Bereits am Dienstag waren die Papiere um 15 Prozent eingebrochen. Auslöser war, dass der Omni-Chanel-Brillenhändler am Montag nachbörslich seine Prognose für das Gesamtjahr deutlich reduziert hatte. Statt einem Umsatzwachstum von 18 Prozent erwartet das Management nur mehr ein Plus zwischen sieben und zwölf Prozent.
Für die Aktionäre ist Mister Spex seit dem Börsengang Anfang Juli 2021 eine große Enttäuschung. Die Marktkapitalisierung von 829 Millionen Euro beim IPO ist auf mittlerweile nur 123 Millionen zusammengeschmolzen. DER AKTIONÄR rät davon ab, bei Mister Spex ins fallende Messer zu greifen.