Das dritte JD-Listing in Hongkong steht. Die Liefersparte JD Logistics wird am Freitag ihr Börsen-Debüt feiern. Das IPO fällt zwar etwas kleiner aus als ursprünglich geplant, bringt aber dennoch mehrere Milliarden auf die Waage. Dem Unternehmen gelang es zuletzt, die Abhängigkeit vom Mutterkonzern JD.com zu reduzieren.
Insgesamt hat JD Logistics etwas mehr als 609 Millionen Aktien zu je 40,36 Hongkong Dollar (5,20 Dollar) ausgegeben und damit rund 3,2 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Das Emissionsvolumen könnte noch auf etwa 3,6 Milliarden ansteigen, wird die Greenshoe-Option voll ausgenutzt.
Der Ausgabepreis liegt am unteren Ende der Preisspanne von 39,36 bis 43,36 Hongkong Dollar (5,07 bis 5,58 Dollar).
JD Logistics wurde 2007 als Liefersparte des chinesischen E-Commerce-Giganten JD.com gegründet und 2017 als eigenständige Einheit ausgegliedert. Seither unternahm das Unternehmen einige Anstrengungen, seine Dienstleistungen auch anderen Kunden anzubieten.
Im Jahr 2018 machten externe Kunden gut ein Drittel des Gesamtumsatzes aus. Im Folgejahr waren es bereits über 38 Prozent und in den ersten neun Monaten 2020 (aktuellere Daten veröffentlichte das Unternehmen nicht) erhöhte sich der Anteil auf 43,4 Prozent.
Der chinesische Paketmarkt wächst rasant. Alleine im letzten Jahr wurden Analysten zufolge 74 Milliarden Pakete – das sind 52 pro chinesischem Bürger – verschickt und gut 127 Milliarden Dollar in dem Sektor umgesetzt. Bis 2026 wird ein Marktwachstum von jährlich sechs Prozent prognostiziert.
Dem Sub-Segment „Express-Delivery“ kommt dabei eine zunehmend wichtige Rolle zu. Alleine 2020 stieg die Zahl der schnellen Lieferungen um 24 Prozent auf 63 Milliarden. JD Logistics stellte im vergangenen Jahr laut eigenen Angaben rund 90 Prozent der Pakete noch am gleichen oder einen Tag nach der Bestellung zu.
Neben dem beachtlichen Wachstum des Unternehmens stechen außerdem die zuletzt deutlich eingedämmten Verluste ins Auge. In den ersten neun Monaten stand bei JD Logistics ein Minus von 1,8 Millionen Dollar zu Buche. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres verbrannte das Unternehmen noch 155 Millionen Dollar.
Aufgrund der Kombination aus einem äußerst dynamischen Markt und JD Logistics Wachstumsstory setzt DER AKTIONÄR das Unternehmen auf die Watchlist.