Hugo Boss hat in den vergangenen zwei Wochen rund 15 Prozent verloren. Ursächlich dafür sind die rasant gestiegenen Corona-Zahlen und die mit der Omikron-Variante einhergehenden Unsicherheiten. Auch am heutigen Donnerstag steht der Titel, trotz einer positiven Analystenstimme, auf der Verliererliste. Der Grund kommt aus Berlin.
Bund und Länder haben sich nämlich zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Einzelhandel bundesweit auf die 2G-Regel geeinigt - Zugang haben sollen also nur noch Geimpfte und Genesene. Ausgenommen sein sollen Geschäfte des täglichen Bedarfs. Darauf einigten sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Donnerstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Eine Einigung auf das gesamte Beschlusspapier mit weiteren Punkten steht allerdings noch aus.
Für Hugo Boss bedeutet das im Ergebnis weniger Kundschaft und damit weniger Umsätze. Dennoch gehen die Metzinger langfristig den strategischen richtig Weg, indem sie ihre Online-Aktivitäten zunehmend ausbauen. Damit soll vor allem ein jüngeres Publikum angesprochen und gewonnen werden.
Analysten weiter optimistisch
Die Anleger jedenfalls fühlen sich derzeit – trotz einer optimistischen Analysten-Einschätzung – nicht von der Aktie angesprochen. Konkret hat nämlich die kanadische Bank RBC Hugo Boss auf "Outperform" mit einem Kursziel von 68 Euro belassen. Demnach hätte der Mode-Titel noch rund 33 Prozent Aufwärtspotenzial.
RBC: Hugo Boss weltweit einer der Marktführer
In der Branche dürften sich solche Einzelhändler durchsetzen, die über solide Lieferbeziehungen, Größeneffekte und Preismacht verfügten, schrieb Analyst Richard Chamberlain in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Marktanteile dürften solche Unternehmen gewinnen, die ihre Waren über mehrere Vertriebskanäle an die Kunden bringen. Hugo Boss sei unter den Premium-Anbietern weltweit einer der Marktführer.
Die Hugo-Boss-Aktie verliert am Donnerstag mehr als drei Prozent und notiert bei 51,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Für Hugo Boss ist die aktuelle Corona-Entwicklung und die mutmaßlichen Maßnahmen von Merkel und Co eine bittere Pille. Auch das Chartbild hat sich eingetrübt – der Titel hat zuletzt den GD50 gerissen. Ein Neu-Einstieg drängt sich daher nicht auf. Wer investiert ist, beachtet unbedingt den Stopp bei 44,00 Euro.