Hugo Boss ist hervorragend in das neue Jahr gestartet. Der Modehändler fuhr im ersten Quartal einen Rekordumsatz ein und schrieb endlich wieder schwarze Zahlen. CEO Daniel Grieder bestätigte die Jahresprognose. Der Markt reagierte jedoch nicht begeistert.
Der Markt in Europa und Amerika boomte und bescherte Hugo Boss einen währungsbereinigten Konzernumsatz von 772 Millionen Euro – eine Steigerung von 52 Prozent. Aber auch in Osteuropa entwickelte sich das Geschäft trotz der Ladenschließungen in Russland weiter positiv.
Hugo Boss griff tief in die Kasse und gab mehr als zehn Prozent des Umsatzes für Werbung aus. Trotzdem lag das operative Ergebnis (EBIT) bei 40 Millionen Euro – im Jahr zuvor waren es nur eine Million Euro. Zudem fuhr der Konzern einen Nettogewinn in Höhe von 26 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum fiel noch ein Verlust von acht Millionen Euro an.
Hugo Boss profitierte von niedrigeren Rabatten und konnte dadurch die anhaltend hohen Frachtkosten ausgleichen. Die Trennung der zwei Marken HUGO und BOSS zog zudem neue und jüngere Kunden an – beide Marken wuchsen zweistellig. „Dank unserer erfolgreichen Markenerneuerung hat sich die Dynamik von BOSS und HUGO weltweit beschleunigt“, erklärte CEO Daniel Grieder.
Für das laufende Jahr erwartet Hugo Boss weiterhin einen Rekordumsatz von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro (+10 bis 15 Prozent). Der Konzerngewinn soll von 144 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 150 bis 180 Millionen Euro steigen. Der Ausblick blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück: Laut Morgan Stanley rechneten Anleger mit einer Anhebung der Jahresprognose.
Hugo Boss hat die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen können, was die Aktie kurzfristig belastet. Der Modekonzern könnte aber im Laufe des Jahres seine Prognose anheben, weshalb investierte Anleger dabeibleiben.