Hugo Boss hat endgültige Zahlen präsentiert und damit die starken vorläufigen Kennziffern von Mitte Juli (DER AKTIONÄR berichtete) bestätigt. Dabei profitierte das Unternehmen von einer Runderneuerung und Verjüngung seiner Marken. Auch um die Zukunft ist dem Modekonzern nicht bange, so lassen sich die aktuellen Worte des CFO Yves Müller interpretieren.
Der Finanzchef des Modekonzerns Hugo Boss sieht bei den Kunden derzeit keine sinkende Konsumlaune. So habe das Unternehmen im Juli eine "sehr positive" Nachfrage verzeichnet, sagte Yves Müller am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dabei zeigte er sich sehr zufrieden mit der Entwicklung sowohl in der Region Amerika als auch in Europa. Zudem habe sich die Aufhebung der Lockdowns in China positiv bemerkbar gemacht. Daher blickt das Unternehmen seinen Aussagen zufolge trotz des insgesamt schwierigen Marktumfeldes auch positiv auf die anstehende Herbst-/Wintersaison.
Müller räumte ein, dass die generelle Konsumneigung derzeit eher gedämpft sei. Eine Erhöhung der Prognose, wie sie Hugo Boss Mitte Juli vorgenommen hatte, sei daher "eher ungewöhnlich". Jedoch habe das Unternehmen versucht, dies in seinem Ausblick zu antizipieren. Das Management erwartet nun einen Umsatz auf dem Rekordniveau von 3,3 Milliarden bis 3,5 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 285 Millionen bis 310 Millionen Euro.
Die Analysten honorieren das Zahlenwerk mit positiven Einschätzungen zur Aktie. Die RBC etwa sieht in Hugo Boss einen Outperformer mit einem Kursziel von 64 Euro. Der Modekonzern verzeichne eine gute Dynamik in allen Vertriebskanälen, notierte RBC-Analystin Manjari Dhar. Der Ausblick wirke angesichts der anhaltenden Unsicherheiten pragmatisch. Mit Blick auf die bei Hugo Boss in der Vergangenheit stärkeren zweiten Jahreshälfte sieht sie aber noch Luft nach oben.
Die Hugo-Boss gewinnt am Mittwoch mehr als zwei Prozent – intraday überwand das Papier sogar kurzzeitig die 59-Euro-Marke. Damit notierte der Modetitel so hoch wie seit November letzten Jahres nicht mehr.
Bei Hugo Boss läuft es (weiterhin) rund. Der Strategie-Schwenk scheint sich auszahlen. DER AKTIONÄR rät unvermindert zum Kauf der Aktie, zumal auch das Chartbild weiter steigende Kurse verspricht. Kursziel: 75,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AfX)