Die Hugo-Boss-Aktie setzt ihren Abwärtstrend fort. Nachdem das Papier des Metzinger Modekonzerns bereits in den vergangenen beiden Handelstagen Abschläge hinnehmen musste, befindet sich der MDAX-Wert auch am Donnerstag unter den Top-Verlierern. Grund dürfte eine erneute Abstufung von Analystenseite sein.
Nachdem am Dienstag die Deutsche Bank den Daumen für Hugo Boss bereits gesenkt hat (DER AKTIONÄR berichtete), verlässt mit der Baader Bank ein weiterer Player die Käuferseite. Analyst Volker Boss hat den Mode-Titel von "Add" auf "Reduce" abgestuft und zudem das Kursziel signifikant von 58 auf 44 Euro gesenkt.
Bosse verwies in einer aktuellen Studie auf ungünstige Marktentwicklungen, mit denen sich der Modekonzern konfrontiert sehe. So könnte die Fähigkeit und Bereitschaft der Verbraucher, in Europa und Amerika Geld auszugeben, unter weiter steigenden Preisen leiden. Zudem verschlechtere sich die Gesamtkostenlage in praktisch allen Bereichen der Gewinn- und Verlustrechnung des Einzelhandels. Dies betreffe den Materialeinsatz sowie die Energieversorgung als auch den Frachtversand und das Personalwesen.
Die Hugo-Boss-Aktie verliert am Donnerstag (Mittagszeit) mehr als drei Prozent auf 46,65 Euro. Damit hat der Titel die Unterstützung (DER AKTIONÄR berichtete) bei 47,50 gerissen. Nächste Auffangmarke wäre nun der Bereich um 42,50 Euro. Für charttechnische Entspannung dürfte eine Rückeroberung der psychologisch wichtigen 50-Euro-Marke sorgen. Für ein frisches Kaufsignal müsste das Papier indes den GD200 bei 52,80 Euro überwinden.
Hugo Boss hat derzeit einen schweren Stand. Gerade in Deutschland und England, den beiden wichtigsten Märkten der Metzinger, sind die Verbraucher besonders stark von der galoppierenden Inflation betroffen. Überdies bereitet auch das Chartbild zunehmend Kopfzerbrechen. Kurzum: Investierte Anleger bleiben dabei, beachten jedoch unbedingt den vom DER AKTIONÄR festgelegten Stopp-Kurs bei 43,65 Euro (Einstands- beziehungsweise Kaufkurs).
(Mit Material von dpa-AfX)