Rund 90 Konzerne schlossen sich bislang zusammen, um Werbung auf der Social-Media-Plattform auszusetzen. Das soll Facebook dazu bewegen, seinen Umgang mit Hasskommentaren zu überdenken. Daraufhin geriet die Aktie in einer ersten Reaktion unter Druck. DER AKTIONÄR zeigt auf, wie Analysten die Situation nun bewerten.
Trotz des Drucks durch den Werbeboykott belässt die DZ Bank ihr Rating auf „Kaufen“ mit einem fairen Wert von 260 Dollar. Laut den Analysten sei die Werbefläche mit drei Milliarden monatlichen Nutzen für die Werbekunden zu groß, um langfristig darauf zu verzichten. Daher rechnet die Bank damit, dass die Werbekunden nach einer klaren Positionierung des Social-Media-Giganten gegen Hassreden und Rassismus zeitnah wieder zurückkehren.
Ähnlich optimistisch bewertet es die US-Bank JPMorgan. Die Analysten haben ihr Anlagevotum für die Facebook-Aktie trotz zunehmender Werbeboykotte auf "Overweight" mit einem Kursziel von 245 Dollar belassen. Zwar sei in den vergangenen Tagen die Zahl namhafter Unternehmen gestiegen, die vorerst keine Werbung auf den Seiten des sozialen Netzwerks schalten wollen. Dies bedeute ein kurzfristiges Risiko für den Wert. Mit Blick auf die wichtigen Finanzkennziffern von Facebook bestehe aber kein größeres Risiko.
DER AKTIONÄR geht ebenfalls davon aus, dass der Boykott das Werbegeschäft nur temporär belastet. Im Zuge der Initiative verlor die Aktie ausgehend von ihrem Allzeithoch (245,18 Dollar) rund 13 Prozent. Eine Konsolidierung war nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Wochen aber ohnehin überfällig. Für langfristig orientierte Anleger ergibt sich nun die Gelegenheit, vergünstigt zum Zuge zu kommen. Mit Whatsapp-Pay und dem geplanten Einstieg ins E-Commerce-Geschäft könnten schon bald frische Impulse folgen. Die Aktie bleibt ein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Facebook.