Menschenschlangen vor den Post-Filialen, zu Post-Stellen umgerüstete Busse, angemietete Transporter, zusätzliche Mitarbeiter – über mangelndes Geschäft kann sich der gelbe Riese derzeit wahrlich nicht beklagen. Kein Wunder, dass die Aktie der Deutschen Post heute zu den größten Gewinnern im DAX gehört. Auch ein technisches Signal kommt nun hinzu.
Der Logistikkonzern muss derzeit nie zuvor gesehene Pakete-Mengen stemmen. "Allein in der letzten Woche haben wir 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefert – deutlich mehr als jemals zuvor in unserer Unternehmensgeschichte", sagte der Paketvorstand des DAX-Konzerns, Tobias Meyer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Zwar sei "nicht klar, ob der Lockdown nochmals deutlich mehr Menge bedingt". Allerdings würden "die Menschen jetzt schon sehr viel bestellen und auch Geschenke rechtzeitig verschicken", fügte er hinzu. Die Deutsche Post werde daher "jede verfügbare und mobilisierbare Kapazität bereitstellen". Bis zuletzt sei es gelungen, auch extrem hohe Paketmengen zu bewältigen.
Für das gesamte Jahr 2020 erwartet die Post ein Paketaufkommen von insgesamt rund 1,8 Milliarden Sendungen. Der alte Rekord aus dem vergangenen Jahr bei 1,59 Milliarden Sendungen ist bereits geknackt.
Trotz der gewaltigen Mengen sieht sich die Post gut gerüstet. Meyer verspricht, seine Firma werde "jede verfügbare und mobilisierbare Kapazität bereitstellen". In Berlin setzt die Deutsche Post DHL zum Beispiel ab sofort einen Paketbus ein, der bis zum Jahresende am Busparkplatz an der Lindenstraße steht.
Die Flut an Weihnachts-Päckchen schlägt sich an der Börse nun auch wieder in steigenden Kursen nieder. Die Post-Aktie gehört am Mittwoch mit einem Aufschlag von gut drei Prozent zu den besten Werten im DAX. Damit schickt sich der Wert an, die Verschnaufpause seit dem Allzeithoch im November bei gut 42 Euro nun zu beenden.
Die Commerzbank hat die Einstufung für Deutsche Post heute mit "Buy" und einem Kursziel von 50 Euro bestätigt. Der neue Lockdown sorge beim elektronischen Handel und damit bei den Paketlieferdiensten für einen erneuten Boom, gegründete Analyst Adrian Pehl seine Einschätzung. Auch wenn der Wettbewerb im kommenden Jahr härter werde, bleibe die Aktie attraktiv.
Auch DER AKTIONÄR bleibt optimistisch für die Aktie der Deutschen Post. Zwar hat der DAX-Wert seit dem Korrekturtief im März bereits eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Doch dürfte der Kursaufschwung angesichts einer erwarteten Konjunkturerholung und zunehmendem Welthandel auch nach dem Weihnachtsgeschäft weitergehen.
DER AKTIONÄR ist deshalb zuversichtlich für seinen Musterdepot-Wert. Auch für Käufe ist es noch nicht zu spät. Ein Stopp bei 33 Euro sichert nach unten ab.
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Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.