Homeoffice in Corona-Zeiten hat Deutschlands Paketzustellern das Geschäft wesentlich erleichtert. Denn die Paketboten trafen häufiger die Adressaten in ihren Wohnungen an und mussten dadurch nicht zeitraubend beim Nachbarn klingeln oder die Pakete wieder mitnehmen, wie die deutschen Paketdienstleister mitteilten.
Ein Grund für schnellere Zustell-Abläufe ist auch die sogenannte kontaktlose Zustellung: Empfänger müssen den Erhalt des Pakets nicht mehr mit Unterschrift quittieren, zudem willigen sie deutlich häufiger als früher in die Ablage vor der Tür oder anderswo auf ihrem Grundstück ein.
Marktführer bei Paketen ist die Deutsche Post DHL, zu den Konkurrenten gehören Hermes, DPD und GLS.
In der Corona-Pandemie boomt der Paketversand: Viel mehr Menschen als früher bestellen Waren im Internet, anstatt in Geschäfte zu gehen. Nach Angaben des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik kletterte das Paketvolumen im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent in die Höhe. Im Weihnachtsgeschäft – also im November und Dezember – rechnet der Verband sogar mit einem Plus von 20 Prozent. Marktführer DHL beförderte unlängst in einer Woche 56 Millionen Paketsendungen und damit so viele wie noch nie. Der bisherige Wochen-Höchstwert aus der Weihnachtszeit 2019 lag nur bei 47 Millionen Paketen.
Die Sendungsmassen bringen Probleme mit sich. Laut einem Bericht von "Business Insider" konnte die Deutsche Post DHL Pakete dieses Jahr nicht so rechtzeitig zustellen wie geplant, die Firma liege zehn Prozent unter ihrem Zielwert. Dabei beruft sich das Wirtschaftsmagazin auf eine interne Post-Analyse. DHL teilt hierzu mit, es sei in der Hochsaison nicht ungewöhnlich, dass es tageweise an einzelnen Standorten Rückstände geben könne: "Daher haben wir unsere Geschäfts- wie auch unsere Privatkunden rechtzeitig darauf hingewiesen, dass es in dieser besonderen Situation vor Weihnachten zu Verzögerungen kommen kann." Ein frühzeitiger Versand sei ratsam.
Die Aktie der Deutschen Post hat seit ihrem Korrekturtief im März eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Derzeit befindet sich das Papier in einer Verschnaufphase. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich für seinen Musterdepot-Wert. Auch für Käufe ist es noch nicht zu spät. Ein Stopp bei 33 Euro sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)