Vor exakt zwölf Monaten, am 25. Juni 2021, feierte Bike24 sein Börsendebüt. Den Rückenwind aus dem ersten Corona-Jahr konnte der Onlinehändler für Fahrräder und -zubehör jedoch nicht mitnehmen. Das spiegelt sich in der Performance wider: Der Kurs der Aktie erinnert an das Höhenprofil einer Downhill-Mountainbike-Strecke.
Wuchs der Umsatz von Bike24 im Jahr 2020 noch mit 45 Prozent, waren es im vergangenen Jahr nur noch 26 Prozent. Im ersten Quartal 2022 belief sich das Plus gegenüber dem starken Q1 2021 auf gerade einmal sieben Prozent. Unterm Strich stand dabei ein Verlust von 587.000 Euro zu Buche. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Gewinn von 670.000 Euro erwirtschaftet.
Auch die Erwartungen des Managements dürften wenig Zuversicht unter den Anlegern entfachen. Mit der Vorstellung der Zahlen für das erste Quartal gab der Vorstand bekannt, für das Gesamtjahr nur noch mit einem Umsatzplus „im unteren Bereich der Prognose“ zu rechnen. Diese lag zwischen zehn und 17 Prozent.
Entsprechend fällt auch die Performance der Bike24-Aktie aus. Vom Allzeithoch Anfang September haben die Papiere mittlerweile 87 Prozent verloren und gingen am Freitag bei 3,60 Euro aus dem Handel. Das ist knapp ein Fünftel des Ausgabepreises zum Börsengang. Damit liegt der Börsenwert des Unternehmens mit 164 Millionen Euro inzwischen unterhalb des zum Ende des ersten Quartals ausgewiesenen Eigenkapitals von 223 Millionen Euro.
Eine Bodenbildung ist bei der Aktie des Börsenjubilars bislang nicht zu erkennen. DER AKTIONÄR, der Bike24 letztes Jahr kurzzeitig auf der Empfehlungsliste hatte, rät Anlegern daher, an der Seitenlinie zu bleiben.