Der chinesische Internet-Handelsriese Alibaba Group steht bekanntlich unter strenger Beobachtung und dem Druck der Regierung in Peking, einzelne Medien-Vermögenswerte zu verkaufen. Nun erwägt Alibaba offenbar, seine große Beteiligung am Social-Media-Werbe-Unternehmen Weibo zu verkaufen. Beide Aktien geraten im vorbörslichen US-Handel unter Druck.
Einem Bloomberg-Bericht zufolge erwägt der chinesische E-Commerce-Riese den Verkauf seiner 30-Prozent-Beteiligung am Social-Media-Werbe-Unternehmen Weibo an die staatliche Shanghai Media Group (SMG).
Unter Berufung auf informierte Personen könnten die Gespräche zwischen Alibaba und der Shanghai Media Group dazu führen, dass letztere den kompletten Anteile von Alibaba an Weibo kauft, so Bloomberg.
Die Beratungen befänden sich jedoch in einem frühen Stadium und es gebe keine Gewissheit, dass die Transaktion tatsächlich über die Bühne geht.
Die staatliche SMG ist zugleich Mehrheitsaktionär der Oriental Pearl Group, die Fernsehsender und Online-Unterhaltungsportale betreibt, und außerdem 20 Prozent der Anteile am Shanghai Disney Resort besitzt.
Weibo wiederum ist eine der einflussreichsten Mediengesellschaften im Reich der Mitte. Der chinesische Internet-Pionier Sina hatte Weibo 2009 auf den Markt und 2014 in den USA an die Börse gebracht. Der Twitter-Konkurrent verzeichnete zuletzt täglich etwa 248 Millionen aktive Nutzer - verglichen mit 211 Millionen bei Twitter. Vor drei Wochen hat Weibo eine zweite Börsennotierung in Hongkong mit einem Volumen von 385 Millionen US-Dollar abgeschlossen.
Die Aktie von Alibaba verliert im vorbörslichen US-Handel fast ein Prozent auf 113,70 Dollar, während Weibo um 0,5 Prozent auf 29,39 Dollar nachgibt. Beide Aktien befinden sich nach wie vor in einem Abwärtstrend. In Deutschland gibt der Alibaba-Kurs ähnlich nach, Weibo liegt im Tradegate-Handel leicht über Vortag.
DER AKTIONÄR rät unverändert dazu, nur in Einzelfällen und wenn, dann nur mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren. Weder Alibaba noch Weibo sind derzeit Empfehlungen.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.