Der kalifornische Technologiegigant Apple vollzieht seinen angekündigten Aktiensplit. Für jede Aktie, die Anleger am Freitag im Depot hielten, bekommen sie drei zusätzliche Aktien. Auf der Vermögensseite ändert sich jedoch nichts, denn im gleichen Verhältnis schrumpft auch der Kurs des Anteilscheins. DER AKTIONÄR zeigt auf, was Anleger dennoch wissen müssen.
Obwohl ein Split keine mittelbaren Auswirkungen auf die Vermögensverhältnisse hat, gibt es unmittelbare Effekte, die dazu führen, dass eine Aktie attraktiver wird. Eine empirische Studie vom Research-Institut Strategas zeigt, dass der Kurs einer gesplitteten Aktie historisch betrachtet, in den ersten 60 Tagen um durchschnittlich 3,7 Prozent zulegt.
Angesichts der fulminanten Rallye, die Apple in den letzten Wochen hingelegt hat, dürfte eine knapp vierprozentige Kurssteigerung keinen allzu großen Effekt mehr haben. Seit Ankündigung des Splits Ende Juli legte der Kurs über 30 Prozent zu.
Eine gegensätzliche Untersuchung zeigt jedoch Gegenteiliges: Zwei Drittel aller Unternehmen, die einen Aktiensplit durchführten, schnitten in den darauffolgenden zwölf Monaten schlechter ab als der breite Markt. Nur ein Drittel konnte hingegen den breiten Aktienmarkt im selben Betrachtungszeitraum schlagen. Das geht aus einer Untersuchung des Vermögensverwalters HQ Trust aus Bad Homburg hervor, die der Welt vorlag. Datengrundlage für die Berechnung sind 7.500 Splits, die seit 1981 von Unternehmen durchgeführt wurden.
DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls für die Apple-Aktie langfristig optimistisch gestimmt. Die Aktie zählt zu den Werten, die am längsten auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR stehen, ohne zwischenzeitlich ausgestoppt worden zu sein. Wer sich die Aktie nach der Empfehlung in Ausgabe 09/2016 ins Depot gelegt hat und diese noch immer besitzt, hat ein Plus von 350 Prozent erzielt. Dennoch kann es beim bevorstehenden Aktiensplit zu Gewinnmitnahmen und einer Kurskorrektur kommen. Neueinsteigern wird deswegen geraten, erst nach einem Rücksetzer einzusteigen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor Pierre Kiren hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.