Die DocMorris-Mutter zerstreut mit den Zahlen für das erste Halbjahr die schlimmsten Bedenken der Anleger und Analysten. Die stark verschuldete Unternehmensgruppe Zur Rose will den Break-even auf bereinigter EBITDA-Basis nun doch ein Jahr früher erreichen als noch im März kommuniziert. Das hat "Priorität".
Darüber hinaus sieht Zur Rose "keinen zusätzlichen Kapitalbedarf für das operatives Geschäft". Der benötigte Kapitalbedarf beschränke sich auf die Refinanzierung der ausstehenden Anleihen sowie eine Liquiditätsreserve, so die DocMorris-Mutter.
In Lokalwährung stieg der Gruppenumsatz lediglich um 0,4 Prozent auf knapp 964 Millionen Schweizer Franken. Beim bereinigten EBITDA erzielte die Zur-Rose-Gruppe einen Fehlbetrag von gut 49 Millionen Franken und liegt damit im Zielkorridor für 2022. Das Unternehmen erwartet im gesamten Jahr ein EBITDA-Verlust zwischen 75 und 95 Millionen Franken. Wichtig: Per Ende Juni verfügte die Gesellschaft über liquide Mittel in Höhe von etwa 199 Millionen Franken.
E-Rezept kommt
Wie auch der große Rivale Shop Apotheke Europe erhofft sich Zur Rose ebenfalls eine Geschäftsbelebung durch die schrittweise Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept) in Deutschland. Der Startschuss soll Anfang September erfolgen. Durch ein neues Logistikzentrum und Effizienzgewinne durch die Integration der Marke medpex am Standort Heerlen will Zur Rose zudem Synergiepotenziale erschließen, um die Profitabilität zu verbessern.
Anleger dürften nach den Zahlen aufatmen. Darüber hinaus sollte das Zahlenwerk von Zur Rose – das Schweizer Papier hat in den letzten sechs Monaten über 60 Prozent an Wert verloren – positive Abstrahleffekte auf den derzeit vom AKTIONÄR favorisierten Arzneimittelversender Shop Apotheke Europe haben.