Die norwegische Regierung will der angeschlagenen Billigfluglinie Norwegian mit einem neuen Kredit helfen. Sie schlug dem norwegischen Parlament am Freitag vor, 1,5 Milliarden norwegische Kronen (145 Millionen Euro) für eine Beteiligung an einem unbefristeten Darlehen zu bewilligen. "Wir glauben daran, dass ein umstrukturiertes Norwegian in der Zukunft ein wichtiger Akteur in der norwegischen Luftfahrt sein kann", erklärte Verkehrsminister Knut Arild Hareide.
Insgesamt will die Regierung von Ministerpräsidentin Erna Solberg die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Norwegen mit einem neuen Krisenpaket mit einem Umfang von über 16 Milliarden Kronen (rund 1,5 Milliarden Euro) abfedern. Die Mittel sollen hauptsächlich an hart von der Krise betroffene Gemeinden und Betriebe gehen, aber auch etwa an Studenten. Der Flugbranche soll mit insgesamt mehr als vier weiteren Milliarden Kronen aus diesem neuen Paket geholfen werden. All das muss zunächst vom Parlament in Oslo abgesegnet werden.
Norwegian ist finanziell in extreme Schieflage geraten und kämpft seit Monaten gegen die drohende Insolvenz an. Seit der Gründung 1993 hatte die Fluggesellschaft im Zuge ihres jahrelangen Expansionskurses Schulden in Milliardenhöhe angehäuft. Die Corona-Krise hat die Airline letztlich in noch größere Probleme gebracht.
Die Regierung hatte ihr bereits drei Milliarden Kronen (rund 280 Millionen Euro) an garantierten Krediten bewilligt, weitere Finanzhilfen bisher aber verweigert. Nach Norwegians Vorlage eines Sanierungsplans mit der Abkehr vom Langstreckennetz hatte sich die Regierung vergangene Woche dann erstmals positiv für weitere Hilfen gezeigt.
Die Aktie des Billigfliegers legt im Zuge dieser positiven Meldung deutlich zu. Das Papier bleibt aber ausnahmslos für hartgesottene Zocker geeignet.
Mit Material von dpa-AFX