Die Fed tapert und es sieht so aus, als ob man ganz behutsam die geldpolitische Wende einleitet. Die US-Notenbank könnte dabei aber von der Realität eingeholt werden. Denn die Inflationsraten in Amerika steigen auf immer höhere Niveaus, ob die Teuerung wirklich nur temporär ist, ist ungewiss. Allerdings gibt es auch für den Fall rasch steigender Zinsen klare Gewinner.
Zugegeben, für klassische Banken lief es in den Jahren nach der Finanzkrise 2008 nicht wirklich gut. Besser standen schon die US-Institute da. Aber auch hier profitierten eher die aufs Investmentbanking fokussierten Großbanken. In Amerika sind jedoch auch – anders als in Europa – viele Regionalbanken börsennotiert. Eine davon ist die Zions Bankcorporation aus Salt Lake City.
Geschäft mit Krediten
Die Bank ist im klassischen Kreditgeschäft tätig und verdient daher bei steigenden Zinsen mehr Geld. Dabei machte das Nettozinseinkommen im abgelaufenen Jahr bei Zions 79 Prozent des Umsatzes aus. Würden die Zinsen in den USA um ein Prozent steigen, dann sollte das Nettozinseinkommen nach Schätzungen des Konsenses um mehr als zwölf Prozent zulegen. Das könnte schon nächstes Jahr der Fall sein, vermuten einige Experten.
Dividende nimmt Fahrt auf
Zions fällt auch bei der Dividende positiv auf. Zwar sticht die absolute Rendite mit 2,2 Prozent nicht aus der Menge heraus. Das Wachstum der Ausschüttungen über die letzten fünf Jahre betrug allerdings 50 Prozent. Selbst im vergangenen Jahr wurde die Dividende erhöht. Das spricht für die konservative Geschäftspolitik und die Profitabilität der Bank.
Die Aktie ist mit einem 2022er-KGV von 15 im Schnitt der Peergroup bewertet. Allerdings dürfte Zions zinssensitiver als viele Wettbewerber sein. Zudem überzeugt das Vorgehen des Managements bei den Ausschüttungen. Die Talsohle beim Zinseinkommen sollte durchschritten sein, die Chancen durch die Geldpolitik nehmen deutlich zu.
Der Chart spricht für sich, der Aufwärtstrend hat sich zuletzt noch beschleunigt. Wer noch zugreifen möchte, wartet Rücksetzer zum Einstieg ab.