Die Rekordinflation zwingt die EZB zum Gegensteuern. Im Juli will sie erstmals seit elf Jahren die Zinsen wieder anheben, im September könnte der zweite Zinsschritt folgen. Der DAX reagiert mit auf die Ankündigung mit einem Minus von 180 Punkten. Kultinvestorin Cathie Wood hält die Inflationsangst für unbegründet.
Die aktuellen enorm hohen Lagerbestände von US-Unternehmen deuten nach Ansicht Woods daraufhin, dass die Inflation eventuell schon bald nachlassen wird.
„Ich habe in meiner Karriere noch nie einen solchen Anstieg der Lagerbestände gesehen, und ich bin schon lange dabei“, sagte die Gründerin von Ark Investment am Mittwoch zu Bloomberg TV. „Dieses Bestandsproblem unterstreicht den zyklischen Grund, aus dem wir die Erwartung geäußert haben, dass die Inflation abebben wird.“
Das größere Risiko ist ihrer Meinung nach die Deflation.
Im Mai war die Inflation in der Eurozone weiter gestiegen – auf den Rekordwert von 8,1 Prozent. In den USA belief sich die Geldentwertung zuletzt auf 8,3 Prozent.
Die EZB rechnet für das kommende Jahr nun mit einer Preissteigerung von 3,5 Prozent (März-Prognose: 2,1 Prozent). Für 2024 sagt die Notenbank eine Inflationsrate von 2,1 Prozent voraus.
Die Zinsschritte der EZB sind keine Überraschung, folglich sollte sich der Markt schnell wieder beruhigen. Liegt Wood mit ihrer Beobachtung der vollen Unternehmenslager richtig, könnte sich die Normalität bei der Geldwertentwicklung schneller wieder einstellen als aktuell erwartet.