Verschnaufpause bei der Zalando-Rallye. Die Aktie ist am Montagabend unter Druck geraten, weil Großaktionär Kinnevik Aktien platziert hatte. Zwischenzeitlich rutschte der Titel um vier Prozent ab. Am Dienstag beruhigt sich die Lage wieder. Die fundamentalen Aussichten für den Onlinemodehändler sind nämlich weiterhin exzellent.
Kinnevik hat sich von gut elf Millionen Zalando-Aktien getrennt. Wegen der großen Nachfrage seien etwas mehr als die ursprünglich geplanten 10,6 Millionen Papiere veräußert worden, heißt es in der Unternehmensmeldung am späten Montagabend. Der Bruttoertrag habe bei 645 Millionen Euro gelegen.
Nach dem Verkauf des 4,4-Prozentanteils an Zalando halten die Schweden noch 21,3 Prozent an dem Unternehmen. Kinnevik hatte bereits im September 2019 einen Teil seiner Beteiligung am Online-Versandhändler auf den Markt geworfen.
Kinnevik macht damit ein gutes Geschäft: Die Zalando-Aktie hatte seit dem März-Tief zwischenzeitlich 120 Prozent zugelegt.
Es war abzusehen, dass Kinnevik irgendwann wieder ein Paket abstoßen würde. Deswegen sollte die Meldung am Markt schnell abgehakt werden. Was zählt ist, dass Zalando ein Krisenprofiteur ist und bleibt. Laut jüngsten Untersuchungen wird Zalando in den kommenden Monaten und Jahren deutlich weniger Wettbewerber haben. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet wegen Corona einen Anstieg bei den Pleitewellen um bis zu 20 Prozent. Viele der betroffenen Unternehmen dürften aus dem Modehandel kommen. Prognose des AKTIONÄR: Der Zalando-Aufschwung ist noch nicht vorbei.
(Mit Material von dpa-AFX)