+++ Die 50 besten Werte aus über 16.500 Titeln +++
Foto: Börsenmedien AG
29.05.2019 Nikolas Kessler

Wirecard: Was ist jetzt wieder los?

-%
Wirecard

Am gestrigen Dienstag war die Wirecard-Aktie drauf und dran, die Verluste durch die Bilanz-Vorwürfe der Financial Times (FT) vollständig aufzuholen. Kurz vor dem wichtigen Zwischenziel knickt der Kurs am Mittwoch aber zunächst wieder ein. Mit einem Minus von rund vier Prozent rutscht die Aktie am Vormittag ans DAX-Ende. Was steckt dahinter?

Nach dem kräftigen Kursanstieg der vergangenen Wochen begründen Händler den heutigen Rücksetzer mit Gewinnmitnahmen. Zuvor hatte die Aktie seit Anfang April rund 50 Prozent zugelegt und damit einen Großteil der heftigen Verluste durch die negativen FT-Berichte ausgeglichen (DER AKTIONÄR berichtete). Erstmals seit Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die Aktie am Dienstag wieder oberhalb von 160 Euro geschlossen.

Fragen zu Tochter in Dubai

Hinzu kommt eine Meldung des Branchenportals finanz-szene.de, wonach im vergangenen Jahr bei einer einzigen Wirecard-Tochter mehr als die Hälfte des gesamten Jahresgewinns erwirtschaftet wurde. Die im HGB-Einzelabschluss für 2018 aufgeführten Tochterunternehmen hätten demnach ein aggregiertes Ergebnis in Höhe von 408,3 Millionen Euro ausgewiesen, wovon rund 237,5 Millionen Euro (oder 58,2 Prozent) auf das Unternehmen Card Systems Middle East mit Sitz in Dubai entfielen.

Auch die Financial Times hatte in ihren umstrittenen Artikeln die hohe Abhängigkeit von einigen wenigen Tochterunternehmen moniert (mehr dazu hier). Der Name Card Systems Middle East taucht in dem Artikel vom 24. April ebenfalls auf. Mit der Vorlage eines testierten Jahresabschlusses für 2018 hat Wirecard die Vorwürfe der aus Sicht vieler Investoren jedoch entkräftet. Die Aktie hat zuletzt kaum noch auf neue Sticheleien der FT reagiert.

Foto: Börsenmedien AG

Rücksetzer als Kaufchance

Auch wenn der erhoffte Anlauf auf das bisherige Jahreshoch bei 170,70 Euro kurzfristig vertagt wird, sollten sich Anleger vom heutigen Rücksetzer zunächst nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Eine zwischenzeitliche Konsolidierung ist nach der Erholungsrallye normal und kann von Neueinsteigern zum Kauf genutzt werden. Investierte Anleger bleiben dabei – genau wie DER AKTIONÄR im Aktien-Musterdepot.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern Jetzt sichern