Wirecard hat am Donnerstagmorgen den vollständigen Zwischenbericht für das erste Halbjahr vorgelegt und dabei sowohl die vorläufigen Zahlen, als auch die kürzlich angehobene Jahresprognose bestätigt. Auch im zweiten Halbjahr soll die starke Geschäftsentwicklung weitergehen.
Wie der Zahlungsabwickler am Morgen mitteilte, ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 36,2 Prozent auf 615,5 Millionen Euro gestiegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um ein Drittel auf 176,5 Millionen Euro.
Unter dem Strich stehen mit 104,5 Millionen Euro zwar rund 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, damals hatte jedoch der Verkauf der Beteiligung an Visa Europe den Gewinn stark in die Höhe getrieben. Um diesen Sondereffekt bereinigt beläuft sich der Gewinnanstieg auf 35,8 Prozent – mehr als von Analysten erwartet.

Digitalisierung sorgt für Kundenboom
Profitiert hat Wirecard dabei vom wachsenden Trend hin zur Digitalisierung von Zahlungsprozessen. Dies schlägt sich im Volumen der über die Plattform des Unternehmens abgewickelten Transaktionen nieder, das sich in der ersten Jahreshälfte um 38,2 Prozent auf 37,9 Milliarden Euro erhöht hat. Zusätzlich habe auch die Übernahme des Prepaid-Kreditkarten-Portfolios von Citi in den USA bereits zu den Erfolgen beigetragen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Auch für den Rest des Jahres rechnet der Wirecard-Vorstand mit einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung und hat den im Juli aufgestockten Ausblick bestätigt. Demnach soll das EBITDA im Gesamtjahr 2017 im Bereich zwischen 392 und 406 Millionen Euro landen.

Aktie auf Allzeithoch
Nachdem das Unternehmen Ende Juli bereits einen Vorgeschmack auf die starken Zahlen gegeben hatte, halten sich die Impulse für die Aktie am Donnerstag in Grenzen. Nach dem starken Lauf der vergangenen Monate – das Papier gehört mit plus 60 Prozent seit Jahresbeginn zu den Top-Performern im TecDAX – notiert der Kurs aber weiterhin im Bereich des Allzeithochs.
Investierte Trader sollten daher dabei bleiben und die Gewinne laufen lassen. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger nach dem Rekordlauf allerdings eine Korrektur abwarten.