Wirecard kommt nicht aus den Schlagzeilen und muss an vielen Fronten kämpfen. Nun will der britische Hedgefondsmanager Christopher Hohn dem Vernehmen nach gerichtlich wegen mutmaßlicher Unstimmigkeiten in der Bilanzierung gegen das Wirecard-Management vorgehen. Die Aktie reagierte nur geringfügig auf die Nachrichten.
Hohns Hedgefonds TCI habe am Dienstag bei der Staatsanwaltschaft München I Strafanzeige gegen Wirecard-Verantwortliche gestellt, teilte TCI in London mit. Nach Einschätzung von TCI haben sich aus dem Ende April veröffentlichen Sonderbericht der Wirtschaftsprüfer von KPMG Auffälligkeiten ergeben, die möglicherweise strafrechtlich relevant sein könnten.
TCI hält nach eigenen Angaben eine sogenannte Short-Position auf Wirecard-Aktien, spekuliert also auf fallende Kurse. Diese lag laut jüngsten Angaben im Bundesanzeiger am 28. April bei 1,53 Prozent der Aktien. Christopher Hohn hatte bereits nach Erscheinen des KPMG-Berichts in einem offenen Brief an Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann den Rücktritt von Wirecard-Vorstandschef Markus Braun gefordert.
Wirecard sieht sich seit langem als Opfer von Shortsellern, die mit schlechten Nachrichten und fallenden Kursen Kapital aus der Aktie schlagen wollen. Der Sonderbericht zu stark kritisierten Bilanzunregelmäßigkeiten bei Wirecard hatte allerdings wichtige Fragen offengelassen, auch wenn keine Belege für Fehlverhalten gefunden wurden.
(Mit Material von dpa-AFX)