Die Aktie von Wirecard hat auf Wochensicht ein deutliches Minus von bis zu zwölf Prozent verzeichnet und ist am Donnerstag im Tief bis auf 131 Euro zurückgefallen. Vor dem Wochenende kann sie jedoch einen Teil der Verluste ausgleichen. Für Unterstützung sorgen dabei gute News zur Financial Commerce Plattform des Payment-Konzerns.
Am 14. September treten in der EU neue Regeln für den Zahlungsverkehr in Kraft. Die Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 beinhaltet unter anderem strengere Vorschriften zur Authentifizierung beim Shopping und Banking im Internet.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt müssen sich Nutzer und Kunden zweifach authentifizieren, etwa durch eine Kombination aus Passwort oder Pin, Dingen im persönlichen Besitz wie einer Kreditkarte oder dem Smartphone und biometrischen Daten. Online-Händler müssen ihre Zahlungsakzeptanz auf mindestens zwei dieser drei Faktoren umstellen und eine entsprechende Zwei-Faktor-Authentifizierung anbieten.
Kunden von Wirecards Financial Commerce Plattform und der Shop-Software „SURP by Wirecard“ können diesem Datum aber gelassen entgegenblicken: Der Zahlungsabwickler unterstützt bei der Umstellung und bietet Neukunden einen „Fast-Track PSD2-Onboarding Service“.
Dieser Service hat nach Unternehmensangaben bereits in den letzten Monaten für einen starken Anstieg der Neukundenanmeldungen gesorgt. Kurz vor Inkrafttreten von PSD2 rechnet Wirecard im August mit einem zusätzlichen Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Noch mehr dicke Fische?
Bereits vor den Quartalszahlen in der Vorwoche hatte Wirecard mit der Absichtserklärung für eine Kooperation mit den deutschen Filialen der Aldi Gruppe für Aufsehen gesorgt. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit dem Reiseportal lastminute.com erweitert und mit der Auto1 Group der erste Neukunde aus der Kooperation mit der japanischen Softbank präsentiert. Für das laufende zweite Halbjahr hat Vorstandschef weitere großvolumige Neukunden in Aussicht gestellt.
Im turbulenten Handel hat die Wirecard-Aktie auf Wochensicht ein deutliches Minus verzeichnet und dabei sogar den seit Anfang Juni gültigen Seitwärtstrend nach unten verlassen. Am Freitagmorgen startet sie jedoch wieder mit moderaten Gewinnen in den Handel. DER AKTIONÄR bleibt mittel- und langfristig positiv gestimmt.