Nach den Halbjahreszahlen und der leichten Prognose-Erhöhung in der Vorwoche haben die Analysten ihre überwiegend positiven Einschätzungen für die Wirecard-Aktie bestätigt. Die Experten von Hauck & Aufhäuser und Baader Bank sind besonders optimistisch. Am Montag schlägt die Aktie jedoch erst einmal die andere Richtung ein.
Auch wenn die Anleger bislang zurückhaltend reagiert haben: Analyst Robin Brass von Hauck & Aufhäuser hält an seiner bullishen Einschätzung für die Wirecard-Aktie fest. Der Zahlungsabwickler habe einen Lauf. Die starken Zahlen zum zweiten Quartal untermauerten das. Dank Neukunden und dem Wachstum auch bei Bestandkunden sei eine Wachstumsrate von rund 30 Prozent in greifbarer Nähe.
Sein „Buy“-Rating für die Aktie mit einem Kursziel von 240 Euro hat Brass bestätigt. Damit signalisiert er rund 69 Prozent Kurspotenzial und ist einer der größten Wirecard-Bullen unter den 30 Analysten, die laut Bloomberg die Aktie covern. Lediglich Alexandre Faure von Exane BNP Paribas traut ihr mit einem fairen Wert von 265 Euro noch mehr zu.
Kaum weniger optimistisch als Brass ist auch Knut Woller von der Baader Bank mit einem Kursziel von 230 Euro („Buy“). Die Dynamik der Margenentwicklung sei auf bereinigter Basis wesentlich besser gewesen, als es die berichteten Zahlen für das zweite Quartal andeuteten, so der Analyst in einer Studie vom Freitag. Auch das organische Wachstum verlaufe schwunghaft.
Wachstum aus eigener Kraft
Wirecard hatte am Mittwoch für das erste Halbjahr 2019 erneut kräftige Zuwächse bei Umsatz, EBITDA und Transaktionsvolumen gemeldet. Beachtlich: Der Großteil des Wachstums ist aus eigener Kraft gelungen, Zukäufe spielten zuletzt kaum noch eine Rolle – ein Weg, den Vorstandschef Markus Braun künftig weitergehen will.
Auf diese Chartmarken kommt es an
Bei den Anlegern konnte Wirecard mit den Zahlen und der leichten Prognose-Erhöhung bislang nicht punkten. Auch die Kaufempfehlungen der Analysten verhallen ungehört. Stattdessen nähert sich der Kurs zu Wochenbeginn erneut der wichtigen horizontalen Unterstützung im Bereich von 140 Euro an.
Diese stellt die untere Begrenzung des seit Anfang Juni gültigen Seitwärtstrends dar. Bei einem Ausbruch nach unten droht sich das Chartbild einzutrüben – zumal dann die 200-Tage-Linie bei 136,80 Euro wieder in den Fokus rücken würde. Von kurzfristigen Ausreißern abgesehen hat sich die Unterstützung zuletzt jedoch als verlässlich erwiesen.
Auf der Oberseite bleiben indes der Widerstand bei 155 Euro sowie das Zwischenhoch von 162,30 Euro die nächsten Ziele. Auf mittlere Sicht traut DER AKTIONÄR der Wirecard-Aktie weiterhin eine Rückkehr in den Bereich des Allzeithochs bei 199 Euro und darüber hinaus zu.
Mit Material von dpa-AFX.