Der Betrugsskandal bei Wirecard wird von einem Todesfall überschattet: Laut einem Medienbericht ist der ehemalige Asien-Chef des Unternehmens auf den Philippinen überraschend verstorben. Gegen ihn wurde von den dortigen Behörden wegen Geldwäscheverdachts ermittelt.
Wie die Financial Times (FT) berichtet, ist der ehemalige Wirecard-Manager Christopher B. in der Vorwoche im Alter von 44 Jahren in Manila gestorben. Die Todesursache sei unklar. Der Vater von B. sagte gegenüber dem Handelsblatt, sein Sohn sei nicht krank gewesen, aber kurz vor seinem Tod wegen eines Schwächeanfalls ins Krankenhaus gekommen. Laut dem Bericht gibt es Gerüchte über „angebliche Verbrechen“ und „Hunderte Kilo Bargeld“.
Im Visier der Ermittler
B. hatte in der Vergangenheit die Wirecard-Niederlassung auf den Philippinen geleitet und soll enge Beziehungen zum inzwischen flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek gehabt haben. Bereits seit einigen Jahren war er nicht mehr innerhalb des Wirecard-Konzerns aktiv, galt aber als wichtiger Geschäftspartner des Skandalkonzerns, heißt es in Medienberichten.
Er und seine Frau führten zwei philippinische Zahlungsabwickler, über die Wirecard einen Großteil seiner angeblichen Asienumsätze erwirtschaftete. Das Asiengeschäft stand für einen erheblichen Teil der vermeintlichen Umsätze und Gewinne von Wirecard – die es nach heutigen Erkenntnissen wohl nie gegeben hat. Die philippinischen Behörden haben deshalb gegen den Ex-Manager ermittelt.
Die Münchner Staatsanwaltschaft, die hierzulande im Fall Wirecard ermittelt, sei noch nicht offiziell über dessen Tod informiert worden, berichtet die Financial Times. Ob hierzulande ein Haftbefehl gegen B. vorlag, wollten die Ermittler demanch nicht kommentieren.