Die langjährige Wirecard-Wirtschaftsprüferin EY sieht sich mit neuen Klagen konfrontiert. Wie am Dienstag bekannt wurde, bereitet der Prozessfinanzierer Omni Bridgeway Klage wegen Schadenersatz vor. Noch unbekannt sei die Zahl der angeschlossenen Einzelaktionäre in dem bevorstehenden Verfahren.
„Die Aktionäre haben sich verständlicherweise und in zunehmendem Maße auf die geprüften Finanzdaten von Wirecard verlassen“, erklärte Anwalt Jeremy Marshall von Omni Bridgeway gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Kanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan wirbt gemeinsam mit dem Finanzierer Omni Bridgeway um Kleinaktionäre, die Wirecard-Aktien ab April 2012 gekauft haben, und sich der Sammelklage anschließen wollen. Im Erfolgsfall behalte Omni Bridgeway nach Abschluss des Verfahrens einen Teil der erstrittenen Summe als Honorar ein.
Omni Bridgeway führt die Geschäfte der Roland Prozessfinanz weiter. Das Unternehmen finanziere gegenwärtig Klagen von Verbrauchern gegen Volkswagen. Quinn Emanuel vertritt unter anderem Daimler in Patentstreitigkeiten und zieht für Gläubiger der einstigen HSH Nordbank vor Gericht.
Die Kläger monieren im Wesentlichen, dass die Prüferin EY jahrelang Wirecard-Abschlüsse testiert haben, ohne einen einzigen Einwand oder Vermerk einer Einschränkung. Erst aufgrund einer Sonderprüfung der KPMG habe EY den Prüfungsvermerk für die Jahresbilanz 2019 verweigert.
Klagen? Diese Chancen haben Sie wirklich
Wie genau geschädigte Anleger jetzt vorgehen können, lesen Sie im AKTIONÄR-Ratgeber „Wirecard-Klagen: Diese Chancen haben Sie wirklich“. Erfahren Sie im kostenlosen Ratgeber, warum es sich lohnen könnte, hartnäckig zu bleiben – und welche Fristen, Chancen und Kosten Sie beachten müssen.