Beim niederländische Zahlungsabwickler Adyen stehen am Donnerstag (27. Februar) die Zahlen für das zweite Halbjahr und das Gesamtjahr 2019 auf der Agenda. Der Wirecard-Rivale gilt als enorm wachstumsstark. Das spiegelt sich auch in den Erwartungen. Kann das gutgehen?
Im Schnitt erwarten die von Bloomberg befragten Analysten für 2019 einen rund 42-prozentigen Umsatzanstieg auf 493,8 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) wird ein Plus von rund 55 Prozent auf 281,3 Millionen Euro erwartet. Die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie liegt mit 6,80 Euro sogar 58 Prozent über dem Vorjahreswert.
Kann Adyen erneut übertreffen?
Seit dem fulminanten Börsengang im Sommer 2018 war Adyen wiederholt für positive Überraschungen beim Umsatz- und Ergebnisentwicklung gut. Ein solches Szenario hält JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande auch diesmal für möglich. Die Konsenserwartungen an den Zahlungsdienstleister seien nicht allzu hoch und könnten übertroffen werden, heißt es in aktuellen Studie. Seine „Overweight“-Rating mit einem Kursziel von 900 Euro hat er vor den Zahlen bestätigt.
Dank einer fast 60-prozentigen Aufwärtsbewegung seit Anfang Oktober 2019 hat die Adyen-Aktie dieses Kursziel beinahe schon erreicht und Ende Januar bei 897 Euro ein neues Allzeithoch erreicht. Die Marktturbulenzen im Zusammenhang mit dem Coronavirus haben allerdings auch im Kurs des Payment-Überfliegers sichtbare Spuren hinterlassen.Unterstützt von positiven Zahlen könnte die Aktie bald wieder an ihre Rekordjagd anknüpfen. Die hohen Erwartungen und ein 2020er-KGV von 86 lassen allerdings nicht viel Spielraum für Fehlschläge. Die Aktie eignet sich daher nur für risikobewusste Anleger.