Die Aktie von Wirecard hat am Dienstag fast fünf Prozent zugelegt und nähert sich damit wieder der Marke von 120 Euro an. Von ihrem bisherigen Allzeithoch bei 199 Euro ist sie jedoch nach wie vor weit entfernt – die Gründe sind bekannt. Beim niederländischen Konkurrenten Adyen läuft es mit Blick auf das Chartbild dagegen deutlich besser.
Der Adyen-Aktie hat am Dienstag ein Kursplus von knapp einem Prozent genügt, um das bisherige Allzeithoch bei 758,90 Euro von Mitte September 2018 hinter sich zu lassen und bei 760,80 Euro einen neuen Höchststand zu markieren. Damit hat die Aktie nicht nur ein technisches Kaufsignal generiert, sondern auch die Verluste der zwischenzeitlichen Konsolidierung im Herbst abgeschüttelt.
Analysten werden immer bullisher
Unterstützung für die dynamische Aufwärtsbewegung der Adyen-Aktie kam kürzlich von der US-Bank JPMorgan. Deren Analyst Sandeep Deshpande hat sein „Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel von 800 auf 900 Euro angehoben. Ausgehend vom jüngsten Allzeithoch sieht er damit noch rund 18 Prozent Luft nach oben.
Der Grund: Zahlreiche neue gewonnene Großkunden in der zweiten Jahreshälfte 2019 bestätigten die anhaltende Wachstumsdynamik. Im laufenden Jahr sei es daher daher möglich, die bisherigen Ziele zu übertreffen, so der Analyst.
Noch bullisher als JPMorgan ist derzeit nur Mohammed Moawalla von Goldman Sachs¸ der Adyen bereits Mitte Oktober als neuen Branchenfavoriten auserkoren und das Kursziel auf satte 960 Euro angehoben hatte.
Nur für Mutige
Ob der Optimismus von Investoren und Analysten sowie die sportliche Bewertung der Adyen-Aktie mit einem 2020er-KGV von 80 gerechtfertigt ist, wird sich bereits bei der nächsten Bilanzvorlage am 27. Februar zeigen. Spekulative Anleger können das Kaufsignal nutzen, um wieder einen Fuß in die Tür zu stellen.
Mit einem KGV von 20 erscheint die Wirecard-Aktie im Vergleich dazu wie ein Schnäppchen. Hier dürfte die mittelfristige Kursentwicklung jedoch maßgeblich von der laufenden Bilanz-Sonderprüfung abhängen. Bei positivem Ausgang rechnet DER AKTIONÄR mit einer Comeback-Rallye – die Wette darauf sollten aber ebenfalls nur Mutige eingehen.
Wer es weniger spekulativ mag, kann weiterhin auch beim US-Payment-Favoriten Paypal einsteigen. Nach positiven Chart-Signalen steht rückt auch dort das Allzeithoch in greifbare Nähe. Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen AKTIONÄR-Ausgabe (03/2020).
Mit Material von dpa-AFX.Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.