Die Aktie von Wirecard setzt ihre Talfahrt fort und verliert am Dienstagmorgen weitere sechs Prozent. Im ohnehin schwachen DAX trägt sie damit erneut die rote Laterne. Selbst die Aussicht auf einen Gewinnsprung im kommenden Jahr kann die Verkaufswelle zunächst nicht stoppen.
Der anhaltende Boom beim Online-Shopping wird bei Wirecard auch im kommenden Jahr die Kasse klingeln lassen. Der Zahlungsspezialist rechnet für das Jahr 2019 mit einem operativen Gewinn (EBITDA) im Bereich zwischen 740 und 800 Millionen Euro, wie aus einer knappen Unternehmensmitteilung hervorgeht. Analysten hatten nach Daten von Bloomberg bis dato im Schnitt mit einem EBITDA von 762 Millionen Euro gerechnet.
Erst in der Vorwoche hatte der Vorstand die EBITDA-Prognose für das laufende Jahr zum dritten Mal erhöht und ein operatives Ergebnis von 550 bis 570 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ausgehend vom oberen Ende dieser Spanne traut sich Wirecard im kommenden Jahr also einen Gewinnsprung um bis zu 40 Prozent zu.
Weitere Entwicklung beobachten
Trotz der guten operativen Aussichten setzt die Wirecard-Aktie ihre Talfahrt am Dienstag fort. Bereits am Montag hatte sie mit dem Fall unter die 200-Tage-Linie und den langfristigen Abwärtstrend im Bereich von 142,46 Euro ein technisches Verkaufssignal erzeugt. Inzwischen notiert der Kurs sogar unterhalb von 130 Euro.
Zwar hält DER AKTIONÄR auf dem aktuellen Niveau eine Stabilisierung oder gar eine kurzfristige Gegenbewegung für möglich, zunächst sollen Anleger jedoch die Füße stillhalten. Die Aktie bleibt auf der Beobachtungsliste.