Nach den Spekulationen am Vortag haben sich der US-Zahlungsabwickler Vantiv und der britische Konkurrent Worldpay auf Bedingungen für eine Übernahme verständigt. Für die Aktie von Wirecard geht es nach dem Kurssprung am Dienstag dagegen erst einmal wieder bergab.
Das Management der Zahlungsabwickler Vantiv und Worldpay haben sich auf Rahmenbedingungen für eine mögliche Fusion der beiden Unternehmen geeinigt. Die Aktionäre von Worldpay sollen bei dem insgesamt 3,85 Pfund pro Aktie in bar und Aktien erhalten. Dies entspricht einem rund 19-prozentigen Aufschlag auf den Schlusskurs vom 3. Juli.
Insgesamt wird das britische Unternehmen dabei mit 7,7 Milliarden Pfund (rund 8,8 Milliarden Euro) bewertet. Durch den Zusammenschluss würde ein transatlantischer Payment-Riese mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 20 Milliarden Dollar entstehen. Die Vorstände beider Unternehmen rechnen laut einem gemeinsamen Statement mit erheblichen Chancen für Kostensynergien und Umsatzsteigerungen.
Behörden und Aktionäre müssen der geplanten Fusion noch zustimmen. Zudem kann auch die US-Großbank JPMorgan, die ebenfalls an einer Übernahme von Worldpay interessiert ist, noch ein Gegenangebot unterbreiten.
Wirecard schwächer
Bei der Aktie des deutschen Zahlungsabwicklers Wirecard, die dank der Übernahmespekulationen in der Branche kräftig angesprungen war, ist am Mittwoch dagegen erst einmal Durchatmen angesagt. Obwohl Goldman Sachs am Morgen das „Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel auf 78 Euro angehoben hat, muss der Kurs zunächst einen Teil der Vortagesgewinne abgeben.
Die charttechnische Lage ist jedoch weiterhin positiv – der Kurs notiert nur knapp unterhalb des gestern markierten Allzeithochs. Zudem herrscht auch nach einem Deal zwischen Worldpay und Vantiv noch latente Übernahmefantasie in der Branche. Investierte Anleger bleiben daher an Bord.