Die Aktie von Wirecard kann am Montag rund zwei Prozent zulegen und sich damit von ihrem 6-Monats-Tief erholen, das sie am vergangenen Dienstag markiert hatte. Neben der freundlichen Stimmung am Gesamtmarkt trägt dazu auch die Ausweitung der Kooperation mit chinesischen Payment-Diensten wie Alipay bei.
Gemeinsam mit dem Partner Saftey Tax Free hat Wirecard das Traditionsunternehmen Faber-Castell als Kunden für die Integration von chinesischen Payment-Lösungen wie Alipay gewonnen, teilte der Zahlungsabwickler am Montag mit. Demnach stellt Wirecard einen volldigitalisierten Zahlungsansatz für die beliebtesten chinesischen Bezahlmethoden bereit.
Chinesische Kunden können in den Faber-Castell-Markenshops in Deutschland künftig wie in ihrer Heimat per App bezahlen, ohne Geld wechseln zu müssen. Zudem sollen sie besondere Angebote nutzen und über den Partner Safety Tax Free die Rückerstattung der Mehrwertsteuer digital beantragen können.
Auch für Händler ist es lukrativ, beliebe chinesische Bezahldienste wie Alipay oder WeChat Pay anzubieten: Laut Wirecard verzeichnen einzelne Händler mit chinesischen Bezahlmethoden monatliche Transaktionsvolumen von bis zu 10 Millionen Euro. Auch in den Shops an den Flughäfen in München und Frankfurt können chinesische Reisende bereits per App bezahlen.
Aktie steigt im freundlichen Marktumfeld
Die Aktie des Zahlungsabwicklers reagiert am Montag positiv, wobei der Großteil der heutigen Gewinne dem freundlichen Gesamtmarkt geschuldet sein dürfte. Nachdem sie seit ihrem Allzeithoch bei 199 Euro von Anfang September bis zu 37 Prozent verloren und am vergangenen Dienstag bei 124,40 Euro ein 6-Monats-Tief erreicht hatte, konnte sich der Kurs vor dem Wochenende im Bereich von 130 Euro stabilisieren. Ein Insider-Kauf von Vorstandschef Markus Braun hatte kurzfristig nur wenige Nachahmer gefunden.
Derzeit kein Kauf
Auch wenn sich die Aktie nun etwas von ihrem Zwischentief erholen kann, drängt sich der (Wieder-) Einstieg derzeit noch nicht auf. Anleger sollten in jedem Fall zuerst eine Bestätigung der Trendwende und ein charttechnisches Kaufsignal durch die Rückeroberung der 200-Tage-Linie bei 142,55 Euro abwarten.