Die Aktie von Wirecard klettert am Mittwoch erneut um bis zu zehn Prozent nach oben und erklimmt damit noch einmal die DAX-Spitze. Die Tage des insolventen Zahlungsabwicklers im deutschen Leitindex sind aber bekanntlich gezählt: Nach Handelsschluss um 22 Uhr treten die neuen Index-Regeln in Kraft und der Ausschluss aus DAX und TecDAX ist endgültig besiegelt.
Als Konsequenz auf den Bilanzskandal und die Insolvenz von Wirecard hat die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx in der Vorwoche Änderungen im DAX-Regelwerk beschlossen. Demnach werden insolvente Unternehmen mit einer Frist von zwei Tagen aus den DAX-Auswahlindizes genommen (DER AKTIONÄR berichtete). Da die Änderungen am heutigen Mittwoch nach Börsenschluss in Kraft treten, fliegt Wirecard somit am Freitagabend (21. August) aus DAX und TecDAX.
Ab Montag sind die Papiere des insolventen Zahlungsabwicklers dann nicht mehr in den Auswahlindizes der Deutschen Börse vertreten, aber vorerst weiterhin im Prime Standard der Börse Frankfurt handelbar. Und zwar so lange, bis das Unternehmen beziehungsweise der Insolvenzverwalter das Delisting beantragt und Wirecard schließlich von der Börse verschwindet.
Nachdem die Wirecard-Aktie einen Großteil ihres Werts verloren hat und nur noch knapp über Pennystock-Niveau notiert, dürften ihr die wenigsten Anleger auch nur eine Träne nachweinen. Auch die aktuellen Kursbewegungen sind angesichts dessen Makulatur. Hier kommen allenfalls noch die Pleite-Zocker auf ihre Kosten.