Die Wircard-Aktie trotzt dem schwachen Gesamtmarkt und klettert am Montag mit einem Plus von bis zu drei Prozent an die DAX-Spitze. Für Rückenwind sorgt dabei eine neue Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Dass die Financial Times (FT) derweil weiter gegen den Zahlungsabwickler stichelt, juckt am Montag niemanden mehr.
FT-Autor Dan McCrum kann es nicht lassen: In einem aktuellen Artikel (kostenpflichtig) veröffentlicht er Auszüge aus einer firmeninternen Übersicht, die angeblich von Accounting-Chef Kai Oliver Zitzmann erstellt wurde. Das Dokument soll belegen, dass 2016 und Anfang 2017 die Hälfte des Umsatzes und 90 Prozent des operativen Gewinns (EBITDA) von Wirecard auf nur drei Partnerunternehmen zurückzuführen gewesen seien.
Diese Behauptung ist nicht neu, sondern war bereits Ende April Gegenstand eines FT-Artikels (DER AKTIONÄR berichtete). Wirecard-Chef Markus Braun hatte die Zahlen damals als ungenau bezeichnet und erklärt, der Beitrag der fraglichen Partner sei „nicht signifikant“. Nachdem das Unternehmen keine weiteren Fragen der Financial Times dazu beantworten wollte, habe man sich entschlossen, Auszüge aus dem Dokument zu veröffentlichen, heißt es in dem heutigen Artikel.
Anleger bleiben cool
Im Gegensatz zu früheren „Enthüllungen“ der britischen Zeitung reagieren die Wirecard-Aktionäre am Montag gelassen auf den neuen Bericht. Unterstützt durch eine neue Kaufempfehlung der Deutschen Bank kann die Aktie in der Spitze fast drei Prozent zulegen und kratzt inzwischen an der 200-Tage-Linie.
Kaufempfehlung bestätigt + Trading-Chance für Mutige
DER AKTIONÄR hatte wiederholt auf das bevorstehende Kaufsignal hingewiesen und die Kaufempfehlung für die Wirecard-Aktie erneuert. Mutige Anleger greifen jetzt sogar zum Discount-Call und spekulieren auf eine Kursverdopplung bis September – mehr dazu im „Tipp der Woche“ mit Thomas Bergmann.