Die Aktie von Wirecard kann am vorletzten Handelstag des Jahres fast ein Prozent zulegen und schlägt sich damit etwas besser als der Gesamtmarkt. Für Unterstützung sorgen dabei starke Daten zum Weihnachtgeschäft in den USA – die Vorstandschef Markus Braun bereits vor Wochen prophezeit hatte.
Wie aus einer Untersuchung des Kreditkartenkonzerns Mastercard hervorgeht, sind die gesamten Einzelhandelsumsätze im US-Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr um 3,4 Prozent gestiegen. Speziell im E-Commerce seien die Umsätze dabei überproportional um 18,8 Prozent gestiegen und hätten neue Rekordstände erreicht. Insgesamt haben die Online-Umsätze in der diesjährigen Vorweihnachtszeit 14,6 Prozent der gesamten Einzelhandelserlöse in den USA ausgemacht.
Diese Entwicklung ist umso beachtlicher vor dem Hintergrund, dass die „heiße Phase“ des Weihnachtsshoppings, die in den USA traditionell an Thanksgiving beginnt, in diesem Jahr sechs Tage kürzer war als im Vorjahr. Das habe laut dem Mastercard-Report wiederum dazu beigetragen, dass mehr Verbraucher online eingekauft haben.
Auch die Payment-Branche profitiert
Neben den Einzelhändlern selbst profitieren davon auch die Zahlungsabwickler wie Wirecard, denn ein Großteil der vorweihnachtlichen Einkäufe im Laden und online wird bargeldlos mit Karte oder Smartphone bezahlt. Bereits die Rekordumsätze zum diesjährigen Black Friday hatten der Wirecard-Aktie kurzfristig Schub gegeben.
Wirecard-Chef Markus Braun hatte daraufhin Anfang Dezember bei Twitter ein „sehr starkes Weihnachtsgeschäft“ vorausgesagt (DER AKTIONÄR berichtete). Die Investoren hätten die Kaufkraft der US-Verbraucher dagegen unterschätzt, kommentierte am Morgen ein Händler.
Entsprechend kann neben Konsum- und Einzelhandelstiteln auch die Wircard-Aktie nach den Feiertagen moderate Gewinne verbuchen. Damit setzt sich zwar weiter von der kritischen 100-Euro-Marke ab, um die schwache Kursperformance seit Jahresbeginn noch spürbar aufzubessern, genügt es allerdings nicht.
Warum die Wirecard-Aktie dennoch zu den Favoriten der AKTIONÄR-Redaktion für das Jahr 2020 gehört, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe (52/2019) – hier geht’s zum E-Paper.
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