Mit Hilfe der Technologie von Wirecard können auch Händlern in Europa beliebte chinesische Mobile-Payment-Dienste wie Alipay und WeChat Pay anbieten. Am Mittwoch hat der Zahlungsabwickler die schwedische Warenhauskette NK als Neukunden begrüßt. Das Unternehmen verspricht sich davon erhebliche Umsatzvorteile.
NK betreibt zwei Luxuswarenhäuser in Stockholm und Göteborg mit jährlich über neun Millionen Besuchern. Wirecard ermöglicht es beiden NK-Häusern nun, führende chinesische mobile Zahlungsmethoden zu akzeptieren. Damit reagiert der traditionsreiche Händler auf die wachsende Beliebtheit von Mobile-Payment-Angeboten – speziell unter Reisenden aus China.
Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Nielsen und Alipay zählen Kaufhäuser sowie Duty-Free-Shops und große Supermärkte zu den Top-Einkaufszielen von Touristen aus China. Zudem hätten im vergangenen Jahr bereits rund 60 Prozent der chinesischen Touristen weltweit mit dem Smartphone bezahlt, heißt es in der Unternehmensmitteilung.
Chinesische Reisende gelten dabei als überaus spendabel. In Kaufhäuser geben sie im Schnitt über 800 Euro pro Transaktion aus.
Auch Wirecard profitiert
Doch nicht nur die Händler profitieren von der Shopping-Lust der Chinesen: Um Zahlungen mit Alipay oder WeChat Pay akzeptieren zu können, nutzen immer mehr Händler die Technologie von Wirecard. Beinahe wöchentlich kann der Zahlungsspezialist neue Partnerschaften melden, darunter zuletzt etwa die französische Kaufhauskette Printemps oder die Luxuslabels Karren Millen und MCM.
Das gesamte Transaktionsvolumen mit chinesischen Bezahlmethoden, das über die Wirecard-Plattform abgewickelt wird, habe sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, teilte das Unternehmen mit.
Top-Gewinner im DAX
Positive Unternehmensmeldungen wie diese oder der optimistische Tweet von Vorstandschef Markus Braun am Sonntag helfen, die Negativ-Schlagzeilen vom Freitag in den Hintergrund zu drängen (DER AKTIONÄR berichtete). Nach dem zwischenzeitlichen Rücksetzer greifen die Anleger bei der Wirecard-Aktie wieder zu. Mit rund zwei Prozent Plus ist sie am Mittwoch der Top-Gewinner im DAX. DER AKTIONÄR bestätigt seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 200 Euro.