Bei Wirecard steht am Donnerstag (18. Juni) der langersehnte Jahresfinanzbericht für 2019 auf der Agenda. Für den Zahlungsabwickler und alle Beteiligten steht dabei viel auf dem Spiel, doch am Markt überwiegt im Vorfeld bisher der Optimismus.
Steht unter der Jahresbilanz ein uneingeschränktes Testat oder nicht? Diese Frage wird Anleger und Analysten wohl vorrangig interessieren, wenn Wirecard am Donnerstag endlich die Bücher öffnet. Der wegen angeblicher Bilanzmanipulationen unter Druck stehende Zahlungsdienstleister hatte die Veröffentlichung mehrfach verschoben, weil der Wirtschaftsprüfer EY nicht alle Prüfungshandlungen abschließen konnte.
„Das Unternehmen erwartet ein uneingeschränktes Testat“, hatte Wirecard am 25. Mai erklärt und ferner „keine wesentlichen Abweichungen gegenüber“ den vorläufigen Zahlen in Aussicht gestellt. Im Februar hatte der Zahlungsabwickler ein vorläufiges Umsatzwachstum um 38 Prozent auf 2,80 Milliarden Euro sowie ein vorläufiges EBITDA von 785 Millionen Euro (plus 40 Prozent) gemeldet.
Doppelschlag: Jahresbilanz und Q1-Zahlen
Gemeinsam mit dem Jahresfinanzbericht wird Wirecard auch die Quartalsmitteilung für das erste Jahresviertel veröffentlichen. Darin wird sich zeigen, ob und inwieweit sich die weltweite Corona-Pandemie auf das operative Geschäft ausgewirkt hat.
Zuwächse im Online-Geschäft in den Bereichen Konsum- und digitale Güter hätten die negativen Effekte im Travel- und Airline-Geschäft weitestgehend ausgeglichen, so Finanzvorstand Alexander von Knoop. Die vorläufigen Q1-Zahlen scheinen dies zu bestätigen (DER AKTIONÄR berichtete). Zudem hat Wirecard zuletzt immer wieder die EBITDA-Prognose für 2020 von 1,0 bis 1,12 Milliarden Euro bestätigt.
Bei den Anlegern wächst im Vorfeld des wichtigen Termins die Zuversicht: Nachdem die Wirecard-Aktie am Montag rund 6,8 Prozent zugelegt hat, klettert sie am Dienstagmorgen um weitere 3,8 Prozent nach oben. Die 100-Euro-Marke wurde damit wieder zurückerobert. DER AKTIONÄR rät aber dennoch zu erhöhter Vorsicht.
Mit Material von dpa-AFX.
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