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29.06.2020 Fabian Strebin

Wird das der Befreiungsschlag für die Commerzbank?

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Commerzbank

Bei der Commerzbank stand schon länger im Raum, dass der aktuelle Sparkurs verschärft wird. Am Mittwoch soll nun der Aufsichtsrat tagen und über weitere Maßnahmen beraten. Der Druck der Investoren war beständig gestiegen. Nun geht es ans Eingemachte. Für die Aktie könnte das indes positiv sein.

Am Samstag berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits über angebliche Details des neuen Programms. Demnach sollen rund 400 Filialen geschlossen und bis zu 7.000 Stellen abgebaut werden. Hintergrund ist die Corona-Pandemie, aber auch hausgemachte Probleme der Vergangenheit. Der Großaktionär Cerberus hatte zuletzt mehr Sparanstrengungen eingefordert.

Eine Sprecherin der Commerzbank sagte gegenüber Bloomberg, dass derzeit viele Szenarien diskutiert würden. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen. Am 5. August bei der Vorlage der Halbjahreszahlen sollen die Details des neuen Sanierungsprogramms bekannt gegeben werden.

Im Bloomberg-Bericht heißt es weiterhin, dass viele Führungskräfte Zweifel hätten, ob massive Einschnitte machbar seien. Deshalb sei es auch noch möglich, dass die geplanten Stellenstreichungen oder Filialschließungen nicht so extrem ausfallen könnten. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group hatte indes im Auftrag der Bundes, der mit mehr als 15 Prozent größter Aktionär ist, noch schärfere Ziele vorgeschlagen. Demnach könnten die Kosten statt um 600 Millionen Euro bis 2023 laut den Berater auch bis zu dreimal so stark gesenkt werden.

Nach der Sorge um den Kredit, den die Commerzbank im Rahmen eines Konsortiums an Wirecard vergeben hat, könnten am Mittwoch neue Impulse durch die Aufsichtsratssitzung kommen. Die Aktie könnte dann wieder die Marke von vier Euro ins Visier nehmen. Allerdings sollte das Management bei den Sparplänen nicht zu zögerlich sein. Mit einer Kosten-Ertrags-Quote von rund 78 Prozent liegt man deutlich über dem Schnitt der europäischen Wettbewerber (knapp 52 Prozent). Es gibt also noch erhebliches Einsparpotenzial.

Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 3,50 Euro.


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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.


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