Der Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf hat Spekulationen über eine anstehende Fusion oder Übernahme durch den US-Konkurrenten Diebold erneut zurückgewiesen. Vor wenigen Tagen noch gab es einen Pressebericht, wonach sich beide Unternehmen in Gesprächen befänden.
"Nein, wir kennen kein Übernahmeangebot", sagte Vorstandschef Eckard Heidloff dem "Handelsblatt". "Wir im Management glauben nicht, dass das der richtige Weg ist", betonte er. Mitte der Woche hatten Spekulationen über eine Übernahme durch den Konkurrenten die Aktie befeuert. Solche Übernahmespekulationen gebe es schon seit 15 Jahren, erklärte der Manager.
Kooperation "ja", Übernahme "nein"
Verstärkte Partnerschaften mit Konkurrenten wie Diebold schloss er aber nicht aus. "Wir kooperieren ja bereits und tauschen beispielsweise Komponenten mit anderen aus. Das ist etwas, was unsere Industrie noch verstärkt lernen muss." Das bedeute aber nicht, dass am Ende ein Zusammenschluss stehen müsse. "Wir sehen die Synergien nicht", sagte er. "Eins und eins sind in unserem Fall weniger als zwei." Er könne als Manager aber nie etwas komplett ausschließen. "Ich müsste jedes Angebot fair prüfen, wenn es vorläge. Ich persönlich glaube aber an die Eigenständigkeit von Wincor Nixdorf."
Chance zum Ausstieg
DER AKTIONÄR hatte investierten Anlegern zuletzt bei den wieder aufkommenden Übernahmegerüchten geraten die Position glatt zu stellen. Denn der MDAX-Konzern hat operativ mit Problemen zu kämpfen und musste im April sogar eine Umsatz- und Gewinnwarnung aussprechen. Die Banken halten sich mit Neuinvestitionen in neue Geldautomaten immer noch zurück.
(mit Material von dpa-AFX)