Die Regierung in Südkorea hat große Pläne, eine Wasserstoffwirtschaft auf die Beine zu stellen. Das berichtete die Zeitung The Hankyoreh. Nel aus Norwegen steht in den Startlöchern. DER AKTIONÄR hat bei Nel-CEO Jon André Løkke nachgefragt, wie das Unternehmen von den Entwicklungen in Südkorea profitieren will und welche Folgen die Wasserstoff-Offensive von Hyundai für andere Regionen hat.
Ambitionierte Ziele
Einmal mehr möchte Asien in Sachen Mobilität der Zukunft der Konkurrenz vorausfahren. Dieses Mal ist es Südkorea, wo der Fokus auf Wasserstoff gelegt wird. Eine Offensive, die bis dato seines Gleichen sucht.
Die Pläne für das Jahr 2040 von Südkorea:
Quelle: The Hankyoreh
Nel will profitieren
Die norwegische Nel hat sich auf die Produktion von Elektrolyseuren zur Gewinnung von grünem Wasserstoff plus Equipment sowie Wasserstofftankstellen spezialisiert. Eine "Schlüssel-Order" konnte das Unternehmen bereits im letzten Jahr verbuchen. Nun muss das Management rund um CEO Jon André Løkke die Steilvorlage nutzen. "Wir sehen viele Ankündigungen in vielen verschiedenen Bereichen im Zusammenhang mit Wasserstoff auf der ganzen Welt. Hyundai ist ein gutes Beispiel dafür. Sie wollen der Anführer sein. Wir sind in Korea aktiv und haben Mitarbeiter vor Ort. Nel hat die erste Station in diesem Land verkauft. Wir arbeiten daran, uns weitere Stationen zu sichern, aber der Zeitpunkt ist unvorhersehbar. Wir werden hart daran arbeiten, weitere Produkte nach Korea zu verkaufen.", so der Firmenlenker gegenüber DER AKTIONÄR.
Løkke betonte zudem, dass der Vorstoß von Hyundai Folgen für andere Regionen hat: "Die Ankündigung von Hyundai hat an vielen anderen Stellen Konsequenzen. So verkaufen sie beispielsweise 1.000 Schwerlaster in die Schweiz. Und wir haben bereits Elektrolyseure an die Beteiligten in die Schweiz geliefert." Der CEO sieht für Brennstoffzellen-Trucks auch in anderen Ländern Potenzial: "Aber vielleicht genauso wichtig: Die Hyundai-Lkw können auch in andere europäische Länder verkauft werden. Ich weiß, dass einige norwegische Unternehmen oder Kunden diese Fahrzeuge ausprobieren wollen. Im Schwerlastverkehr passieren viele Dinge", so Løkke weiter.
Aufwärtstrend intakt
In einem schwachen Gesamtmarkt musste auch die sonst mit Relativer Stärke glänzende Nel-Aktie herbe Kursverluste verbuchen. An der Heimatbörse in Norwegen büßte die Aktie 6,8 Prozent ein und krachte unter den Ausgabepreis der Aktien aus der letzten Kapitalerhöhung von 5,45 Norwegische Kronen. Kein Beinbruch. Die Story ist unverändert intakt, dennoch sollten Zukäufe vorerst zurückgestellt werden. Zuletzt hat DER AKTIONÄR vor Bekanntgabe der Kapitalmaßnahme zu ersten Gewinnmitnahmen geraten.