Trotz der Neuigkeiten rund um das Flaggschiff-Projekt mit dem Start-up Nikola Motor gelang der Aktie von Nel Hydrogen nicht der gewünschte Befreiungsschlag in den letzten Wochen. Auftragsseitig fehlen in diesem Jahr einfach die Impulse, im ersten Quartal 2018 entwickelte sich der Auftragsüberhang sogar rückläufig. Immerhin verbucht Nel nun den ersten Großauftrag aus Asien – auch der Indexaufstieg in Norwegen könnte der Nel-Aktie zum lang ersehnten Befreiungsschlag verhelfen.
Nel-Chef Jon André Løkke betitelt den Auftrag im Gegenwert von zwei Millionen Euro für eine Wasserstoff-Betankungslösung in Südkorea als "Durchbruch", da sich Nel als "globales Wasserstoffunternehmen" positionieren will. Der kleine Auftrag in Asien könnte sich in der Tat als Schlüssel zu den attraktiven asiatischen Märkten erweisen. Denn in Europa fehlt bislang das Bewusstsein, dass der Wasserstoff sowohl in der Industrie als auch in der Mobilität in Zeiten der Energie- sowie Mobilitätswende eine nachhaltige, saubere Lösung Alternative ist.
Südkorea plant bis 2020 insgesamt 100 Wasserstofftankstellen aufgebaut zu haben. Ende 2018 soll die erste Nel-Station installiert werden. Løkke erhofft sich indes weitere Aufträge aus Südkorea.
Kurssprung
Nel könnte durch die Aufnahme in einen neuen norwegischen Aktienindex auf verstärktes Investoreninteresse treffen. Im gestrigen Handel konnte die Aktie mit einem satten Kurssprung von acht Prozent unter hohem Volumen den seit Dezember bestehenden Abwärstrend knacken und gleichzeitig das Mai-Verlaufshoch überwinden. Nel hat klasse Produkte und dürfte langfristig durch das jahrzehntelange Know-how und die erstklassige Position von einem Durchbruch des Wasserstoffes in der Mobilität und anderen Branchen profitieren. Anleger mit spekulativem Weitblick können weiter zugreifen. Zur Absicherung dient ein Stoppkurs bei 0,26 Euro.