Warren Buffett sitzt mit Berkshire Hathaway auf einer riesigen Cash-Reserve. Der Bargeldbestand des Beteiligungs-Konglomerats belief sich zum Ende des ersten Quartals auf 189 Milliarden Dollar. Und dennoch hat das Unternehmen weitere Aktien verkauft. Diesmal trennte sich Buffett von einem großen Aktienpaket der Bank of America – mit riesigem Gewinn.
Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway hat in der zurückliegenden Woche rund 33,9 Millionen Aktien der Bank of America (BofA) für rund 1,48 Milliarden Dollar in mehreren Transaktionen verkauft, wie aus einer Pflichtmitteilung vom Wochenende hervorgeht. Dennoch bleibt die Beteiligungsgesellschaft Großaktionär bei BofA. Laut Mitteilung hält Berkshire nun noch knapp 999 Millionen BofA-Aktien.
Berkshire ist einer der größten Aktionäre des in Charlotte, North Carolina, ansässigen Kreditgebers. Buffett ist auch in mehreren anderen Banken investiert, darunter Wells Fargo und JPMorgan Chase.
Das Konglomerat begann 2011 in die Bank of America zu investieren und kaufte Vorzugsaktien im Wert von rund fünf Milliarden Dollar und und das Recht zum Kauf von weiteren 700 Millionen Stammaktien erhalten – und das zu einer Zeit, als sich viele Investoren Sorgen um den Kapitalbedarf der Bank machten. Buffetts Finanzspritze zerstreute damals die Zweifel an der ausreichenden Kapitalausstattung der Bank, und die Aktien der Bank schnellten in die Höhe und bescherten Berkshire massive Buchgewinne.
Buffett nutzte dann diese Rechte für weitere Aktienkäufe, woraufhin das BofA-Paket im Laufe der Zeit zu einem der größten Aktienbestände im Berkshire-Portfolio anwuchs. Die langfristige Investition des Multimilliardärs diente auch als Vertrauensbeweis für die Führung des Vorstandsvorsitzenden der Bank, Brian Moynihan.
Das Aktienpaket von Berkshire Hathaway an der BofA hatte zuletzt einen Wert von über 45 Milliarden Dollar erreicht. Ausgehend von dem Startpaket entspricht das einem Gewinn von etwa 800 Prozent. Da kann man auch mal Teilgewinne realisieren, dachte sich Warren Buffett wahrscheinlich.
Nach dem Verkauf (am heutigen Montag zeigt die Aktie der Bank of America vorbörslich ein gut einprozentiges Minus auf 42,40 Dollar) hat das nun etwas geschrumpfte Aktienpaket immer noch einen Wert von mehr als 42 Milliarden Dollar. Das Allzeithoch hatte die Bank Anfang 2022 bei 50 Dollar markiert.
Der Verkauf des Berkshire-Aktienpakets an der Bank of America ist wohl nur eine strategische Verkleinerung der Position. Mit fast 999 Millionen Aktien hält Warren Buffett weiterhin einen großen Teil. DER AKTIONÄR hat die Bank nicht mehr als laufende Empfehlung. Wer jedoch engagiert ist, kann seine Gewinne weiter laufen lassen. Ein seit November intakter Aufwärtstrend verläuft in etwa bei der 50-Tage-Linie bei 40 Dollar.
Berkshire Hathaway hingegen bleibt nach dem neuen Allzeithoch in der vergangenen Woche weiterhin haltenswert. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 420 Euro ausgegeben (heute 400,50 Euro).
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.