Warren Buffett stand zuletzt stark in der Kritik im Corona-Crash nicht zugekauft zu haben. In der Tat verzichtete der Altmeister bisher auf größere Investitionen, obwohl viele Qualitätswerte im März und April sehr günstig zu haben waren. DER AKTIONÄR findet, dass Berkshire Hathaway dennoch kaufenswert bleibt.
Schaut man auf Buffetts letzte Transaktionen, dann zeigt sich, dass der Altmeister in der Krise auch einiges richtig gemacht hat.
Strategische Neuausrichtung
So stieß er alle seine Fluggesellschaften ab. In Anbetracht der Tatsache, dass die Probleme in der Luftfahrtbranche von dauerhafter Natur sind, erscheinen diese Verkäufe logisch und folgerichtig zu sein.
Zudem veräußerte Buffett große Teile seiner Anteile an Goldman Sachs und reduzierte damit Klumpenrisiken in seinem mit vielen Finanzwerten bestückten Portfolio.
Beide Transaktionen sind zukunftsweisend. Offensichtlich reduziert Berkshire Hathaway seine Anteile aus den Altindustrien und baut weiter Cash auf. Das Cashpolster der Investmentgesellschaft ist mittlerweile auf über 137 Milliarden Dollar angewachsen.
Fundamentale Stärke
Trotz der Coronakrise überzeugte Berkshire zuletzt mit seinen Q1-Zahlen und konnte sein operatives Ergebnis um rund sechs Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar steigern. Besonders die wichtige Versicherungssparte legte deutlich zu.
Neben den obigen Betrachtungen kommt Buffetts Beteiligungsgesellschaft mit einem 20er-KBV von 1,15 mittlerweile auf eine historisch günstige Bewertung und ist damit laut Buffetts eigenen Angaben eine attraktive Wertanlage.
Interessantes Ausbruchsniveau
Die Berkshire-Aktie sieht aktuell auch charttechnisch interessant aus. Gelingt der Ausbruch aus dem Konsolidierungskanal über das April-Hoch bei 197,23 Dollar und über den GD200 bei 206,23 Dollar, wäre der Weg in Richtung des nächsten hartnäckigen Widerstands bei rund 218 Dollar frei. Die nächste größere Hürde für die Bullen wäre bereits das Rekordhoch bei 231,61 Dollar.
DER AKTIONÄR findet, dass Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway inzwischen unter ihrem inneren Wert zu haben ist.
Zudem sind Buffetts letzte Transaktionen strategischer Natur und zukunftsweisend. Den AKTIONÄR würde es nicht überraschen, falls Buffett künftig stärker in dynamisch wachsende Branchen investieren und seine Anteile in den Altindustrien weiter reduzieren wird.
Nicht auszuschließen ist, dass der Investmentguru bereits mit dem nächsten großen Deal aufwartet und schon bald diesen der Welt verkünden wird.
Berkshire Hathaway ist für den AKTIONÄR ein antizyklischer Kauf. Anleger können somit auf diesem reduzierten Niveau beim Buffett-Papier zuschlagen.
Wer mehr über Warren Buffett und Berkshire Hathaway erfahren möchte, liest dies in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR 24/20, die hier als PDF heruntergeladen werden kann.