Netflix will in den „Streaming Wars“ nicht kleinbeigeben. Im Brief an die Aktionäre schreibt der Pionier: „Wir wollen uns auf das konzentrieren, auf das wir uns die letzten 22 Jahre konzentriert haben – unsere Kunden zufriedenzustellen.“ Doch die Probleme von Netflix sind offensichtlich. Und das liegt vor allem am neuen Konkurrenten Disney+.
Netflix hat sich im vierten Quartal zwar überraschend gut geschlagen. Doch das Unternehmen bekommt zunehmend die Folgen des anziehenden Wettbewerbs zu spüren. Problematisch: Im vierten Quartal gewann Netflix im wichtigen US-Markt gerade einmal 423.000 Abo-Kunden hinzu. Die Börse hatte mit deutlich mehr gerechnet.
Das maue Wachstum deutet daraufhin, dass sich viele Film- und Serienfans am Ende nur für wenige Angebote entscheiden. Dabei dürfte der Preis für ein Abo gar nicht mal so eine wichtige Rolle spielen. Von Bedeutung ist vielmehr ein anderer Faktor: Wer hat heutzutage schon Zeit, all den Content zu schauen, auch wenn er top ist?
Nach dem Start von Disney+ kann es sich der Kunde nun leisten, noch wählerischer zu sein. Der Entertainment-Gigant zeigt in seinem Dienst eigene Inhalte mit den Marken Disney, Pixar, Marvel, Star Wars und National Geographic. Darüber hinaus soll es ausschließlich für Disney+ produzierte Spielfilme, Dokus und Serien geben.
Die App kommt bislang top an. Laut Berechnungen von Stephan Bisson, Analyst bei Wolfe Research, haben sich bereits 35 Millionen Kunden für den Streaming-Dienst entschieden.
Am Dienstag gab Disney bekannt, die App in Deutschland bereits am 24. März und damit eine Woche früher als geplant zu starten. In technischer Hinsicht sei man vor dem Zeitplan, deshalb ziehe man den Start vor, so das Unternehmen.
Disney ist mit Disney+ ein, wie es Analyst Stephan Bisson sagt, „magischer Start“ gelungen. Die App wird Netflix das Leben zunehmend schwermachen. Die Disney-Aktie bleibt ein Kauf.