Die Talfahrt an den US-Börsen setzt sich am Montag fort. Vor allem hoch bewertete Tech-Aktien stehen unter Druck. Nach wie vor belastet ein Mix aus Zoll-, Inflations- und Zinssorgen die Anleger. Nach einem starken Arbeitsmarktbericht am Freitag sowie einer wegen Inflationssorgen eingetrübter Verbraucherstimmung in den USA gilt die Aufmerksamkeit nun bereits den Verbraucherpreisen. Sie werden am Mittwoch veröffentlicht.
Befürchtet wird, dass ein Anstieg der Kerninflationsrate über die prognostizierten 0,2 Prozent hinaus die Tür für Zinssenkungen ganz verschließen könnte, - zumal die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump avisierten Zölle die Inflation weiter antreiben dürften. Die Bank of America (BofA) oder Goldman Sachs senkten ihre Zinserwartungen bereits.
Der Dow Jones stand im frühen Handel am Montag bei 41.877 Punkten und damit 0,2 Prozent unter seinem Schlussstand vom Freitag. Der Nasdaq 100 büßte 0,9 Prozent ein und notierte zuletzt bei 20.659 Zählern.
Mit Blick auf die Zinspolitik der US-Notenbank Fed rechnet die BofA, die bislang noch mit zwei Senkungsschritten um jeweils einen Viertelprozentpunkt in diesem Jahr gerechnet hatte, nicht mehr damit, sondern sieht nun vielmehr das Risiko einer Zinsanhebung als nächsten Schritt. Die Experten von Goldman Sachs verringerten unterdessen ihre Prognose für 2025 von drei auf zwei Senkungen.
Technologiewerte dürften auch am Montag weiterhin einen besonders schweren Stand haben an den US-Börsen. Zum einen stellte die noch amtierende US-Regierung von Präsident Joe Biden neue Einschränkungen für die Ausfuhr von KI-Technologien vor. Dabei geht es sowohl um Hochleistungs-Chips für KI als auch um KI-Modelle, mit denen die entsprechende Software läuft. Zum anderen belasten die steigenden Renditen am US-Markt für Staatsanleihen. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bonds stieg auf 4,8 Prozent und bewegt sich damit auf dem höchsten Stand seit 2023.
Nvidia büßten 4,5 Prozent ein und fielen unter die 130-Dollar-Marke. Apple verloren gut 2,2 Prozent. Für Arm ging es um 2,4 Prozent nach unten und Marvell Technology sanken um 1,2 Prozent. Tesla verloren 2,7 Prozent.
Dass der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson (J&J) sich im Bereich der Behandlung von Krankheiten des zentralen Nervensystems stärkt, ließ die Aktie von Intra-Cellular Therapies bereits vorbörslich um knapp 35 Prozent auf 127,70 Dollar nach oben schnellen. J&J legten zugleich 0,3 Prozent zu. Je Aktie des Biopharma-Unternehmens legt J&J dafür 132 Dollar auf den Tisch und bezahlt insgesamt 14,6 Milliarden Dollar. Vor allem haben es die Amerikaner auf das Medikament Caplyta abgesehen, mit dem Schizophrenie und bipolare Depressionen behandelt werden.
Um 38 Prozent ging es zudem vor dem Börsenstart für Sage Therapeutics nach oben, denn für die restlichen Anteile dieses Biopharma-Unternehmens hatte Biogen am Freitag nach dem Handelsschluss ein unverbindliches Übernahmeangebot gemacht.
Enthält Material von dpa-AFX
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