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AKTIONÄR Top-Tipp Wacker Neuson: Startschuss für Gegenbewegung gefallen – Analysten sehen bis zu 115% Potenzial

AKTIONÄR Top-Tipp Wacker Neuson: Startschuss für Gegenbewegung gefallen – Analysten sehen bis zu 115% Potenzial
Foto: Shutterstock
Wacker Neuson -%
Michael Schröder 05.09.2019 Michael Schröder

Die Aktie von Wacker Neuson ist nach den Halbjahreszahlen aufgrund einer schwachen Entwicklung beim Cashflow deutlich unter Druck geraten. Doch hier dürfte der Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen die Talsohle durchschritten haben. Vorstand und Analysten bleiben zuversichtlich. Nicht nur deshalb steht die Aktie steht vor einem dynamischen Comeback.

Umsatz und Gewinn lagen bei Wacker Neuson zum Halbjahr im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie ist nach den Halbjahreszahlen dennoch kräftig unter Druck geraten. Hohe Lagerbestände und gestiegene Forderungen sorgten für einen deutlichen Kapitalabfluss im ersten Halbjahr. „Die Zahlen waren okay was das Wachstum angeht, aber das Umlaufvermögen lag bei fast 860 Millionen Euro noch sehr weit über den Zielen. Hier muss der Vorstand jetzt seine Hausaufgaben machen und die Bestände abverkaufen“, erklärt Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe.

Hintergrund: Durch die Umstellung auf die Abgasstufe V in Europa stapeln sich neue Motoren in den Fabriken. Diese werden nun schrittweise abgebaut, die Forderungen eingetrieben. Der Cashflow dürfte im zweiten Halbjahr entsprechend aufdrehen. „Das ist das Ziel“, so Gabriel, der hier bereits im laufenden dritten Quartal „erste sichtbare Erfolge“ erwartet.

Der Analyst ist zuversichtlich, dass Wacker Neuson die für 2019 gesteckten Ziele erreichen wird. Damit dürfte das Vertrauen der Anleger in die Aktie auch schnell wieder zurückkehren. Sein Kursziel lautet 24 Euro.

Auch sein Kollege Stephan Klepp von der Commerzbank geht davon aus, dass das Schlimmste hinter der Gesellschaft liegt. Er hat die Einstufung von "Hold" auf "Buy" erhöht und das Kursziel auf 23 Euro belassen. Seine positive Einschätzung begründet Klepp mit den Maßnahmen, die Vorstand Martin Lehner ergriffen hat, um das Netto-Betriebskapital in den beiden kommenden Quartalen um 125 Millionen Euro verringern. Durch den Verkauf von Lagerbeständen könnte diese Zahl sogar noch höher ausfallen, betont Klepp. Für den freien Mittelfluss (Free Cashflow FCF) hätte das positive Folgen: Im Gesamtjahr würde sich nur noch ein negativer FCF von 27 Millionen Euro ergeben – eine drastische Verbesserung nach minus 186 Millionen Euro im ersten Halbjahr. Zum Vergleich: Vorstand Lehner erwartet für das Gesamtjahr einen mindestens ausgeglichenen Free Cashflow.

Doch damit nicht genug: Die Profitabilität soll im zweiten Halbjahr ebenfalls anziehen. Die Restrukturierung in Amerika ist erfolgreich abgeschlossen. „Das alleine hat im zweiten Halbjahr 2018 rund acht Millionen Euro Ergebnis gekostet. Dazu kommen operative Verbesserungen, so dass Amerika deutlich besser als im Vorjahr abschließen sollte“, so Lampe-Analyst Gabriel. In Asien dürfte es noch leichte Verluste geben, aber auch Verbesserungen auf Jahressicht. „In Europa lief das Geschäft außerordentlich gut, insbesondere in UK, auch wenn hier nicht mit weiteren Margensteigerungen gerechnet werden sollte, aber dank Topline-Wachstum und den internen Problemlösungen dürfte der EBIT-Beitrag auch steigen“, ist Gabriel überzeugt.

Investoren haben Angst vor einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur. Eine globale Rezession würde sicherlich auch nicht spurlos an Wacker Neuson vorübergehen, aber es würde sich nichts an der generellen Wachstumsstory ändern. Sollten die vom Vorstand eingeleiteten Maßnahmen greifen und dreht der Kapitalfluss im zweiten Halbjahr wie erwartet, dann dürfte das Vertrauen der Anleger schnell zurückkehren – und die Aktie wieder deutlich aufdrehen.

Wacker Neuson (WKN: WACK01)

Berenberg hat das Kursziel nach den Zahlen mit 27 Euro bestätigt, bei Warburg Research sieht man die Aktie weiter bei 28,80 Euro fair bewertet. Mit mehr als 115 Prozent und einem Kursziel von 36,50 Euro schreiben die Experten von Hauck & Aufhäuser dem Titel das größte Potenzial zu.

DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf ein dynamisches Comeback der Wacker-Aktie. Das erste Ziel lautet dabei zunächst 20 Euro. Risikobewusste Anleger können das aktuelle Niveau ebenfalls zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen.

Foto: Börsenmedien AG

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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