Volkswagen will von einem angeblichen Kaufinteresse an dem US-Lkw-Hersteller Paccar nichts wissen. An den Spekulationen sei nichts dran, sagte ein VW-Sprecher am Donnerstag und dementierte damit ein angeblich bevorstehendes Übernahmegebot von Volkswagen an Paccar. Zugegeben, die Gerüchte kochen immer mal wieder hoch, dass Volkswagen in Nordamerika zukaufen würde. Paccar wäre dabei sicherlich eine gute Adresse. "Nordamerika ist ein sehr großer und spannender Markt. In der aktuellen Aufstellung wird das VW alleine nicht schaffen", sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Optimistische Studie
In der Zwischenzeit hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für Volkswagen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 260 Euro belassen. Nutzfahrzeug-Vorstand Wolfgang Bernhard habe "eine Bombe platzen lassen" mit der Aussage, dass VW seiner Information nach wohl im kommenden Jahr für Paccar bieten wolle, so Analyst Max Warburton. Der Experte hält einen VW-Vorstoß in Richtung des größten Lkw-Hersteller der USA für durchaus denkbar, zumal man mit MAN und Scania den nordamerikanischen Raum noch nicht bediene.
Halteposition
Es bleibt dabei: Die Mannschaft von Martin Winterkorn wird alles dafür tun, um so bald wie möglich zum größten Autobauer der Welt aufzusteigen. Ferdinand Dudenhöffer sieht das ganze Vorhaben skeptisch. Für VW-Macher Piech stehe nur Größe des Konzerns, nicht aber der Mehrwert für die Aktionäre derzeit im Vordergrund. Kein Wunder also, dass die Aktie seit mehreren Monaten seitwärts läuft. Neben der Widerstandslinie bei 205 Euro, hat sich in den letzten Wochen noch eine weitere bei knapp 198 Euro ausgebildet. Erst gilt es diese zu knacken, dann kann der Angriff auf das letzte Hoch erfolgen.