Eine negative Studie von Kepler Cheuvreux hat am Montag die Aktien von Autoherstellern und vor allem Zulieferern belastet. Am schwächsten zeigten sich die Papiere von Leoni mit gut 3 Prozent Abschlag sowie Hella und VW mit Abschlägen von gut 2 Prozent. Die Analysten Thomas Besson und Michael Raab kürzten ihre Gewinnschätzungen und entsprechend auch ihre Kursziele teils deutlich. "Niemand will Autowerte kaufen, aber auch für einen Verkauf ist es vermutlich zu spät", lautet ihr Fazit für die Branche. Eine solide Berichtssaison für das zweite Quartal werde wohl ebenfalls nicht ausreichen, um die Anleger wieder zu interessieren. Ihre Revision der Gewinnschätzungen und der Kursziele erklärten sie mit niedrigeren Absatzvolumina sowie der Schwäche des britischen Pfunds.
Leoni: Trendwende möglich?
Die Papiere des Zulieferers von Kabelsystemen Leoni gehören zu den von ihnen am schwächsten eingeschätzten Werten ('least preferred list'). Dennoch ist es gut möglich, dass die Aktie von Leon so langsam aber sicher einen Boden findet. Bei 25 Euro trifft das Papier auf eine starke Unterstützung. Zudem könnte die Unstrukturierung im Bordnetzbereich endgültig die Trendwende einleiten.
BYD vor VW – und BMW?
BMW und Daimler sind in den letzten Wochen böse unter die Räder gekommen. Die Aktien arbeiten noch immer an einer Bodenbildung. Die interessanteste Wette im Autosektor ist aktuell VW. Das Schlimmste sollte nach dem Abgas-Skandal im Kurs enthalten sein. Spannend ist auch das Papier von BYD. Damit setzen Anleger auf den Ausbau der Elektromobilität in China sowie auf die Tatsache, dass China seine heimischen Hersteller in Zukunft pushen wird. Was BMW betrifft, so können Anleger auf dem aktuellen Niveau nach wie vor einen Fuß in die Tür stellen. Aktuell trifft das Papier auf eine Unterstützung aus dem Jahr 2013. Das selbst fahrende Auto und die Kooperation mit Mobileye kommt zur richtigen Zeit! Wird der Aufwärtstrend bestätigt, kann die Position ausgebaut werden! Im Zuliefererbereich bleibt Grammer eine heiße Wette. Die Aktie glänzt in den letzten Wochen in einem sehr volatilen Gesamtmarkt mit Relativer Stärke!
(Mit Material von dpa-AFX).