Der kalifornische E-Auto-Hersteller Rivian hat am Donnerstagabend seine Zahlen für das vierte Quartal bekanntgeben. Der Konzern konnte die Verluste zwar eindämmen, blieb jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Zudem enttäuscht die Prognose für das laufende Jahr.
Rivian erzielte im vierten Quartal einen Umsatz von 1,73 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von über 31 Prozent entspricht und über den erwarteten 1,4 Milliarden Dollar lag. Der Konzern erzielte mit 170 Millionen Dollar den ersten Bruttoquartalsgewinn. Der Nettoverlust verbesserte sich um 51 Prozent auf 743 Millionen Dollar oder 70 Cent je Aktie. Die Analysten hatten allerdings mit einem Rückgang auf 0,60 Dollar je Aktie gerechnet.
Im Gesamtjahr 2024 erwirtschaftete Rivian einen Umsatz von 4,97 Milliarden Dollar, ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2023. Der Konzern machte einen Verlust von 4,75 Milliarden Dollar oder 4,69 Dollar je Aktie.
Ausblick enttäuscht
2025 sollen die bereinigten Verluste auf 1,7 bis 1,9 Milliarden Dollar gesenkt werden (2024: 2,69 Milliarden Dollar). Die Investitionsausgaben sollen auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Dollar steigen, um die Markteinführung des Mittelklassemodells „R2“ im Jahr 2026 vorzubereiten. „Wir glauben, dass R2 unser Wachstum und unsere Rentabilität wirklich verändern wird“, so Finanzvorstand Claire McDonough.
Allerdings wird für 2025 ein Rückgang der Auslieferungen erwartet: 2024 lieferte Rivian 51.579 Fahrzeuge aus, nun sollen es nur noch 46.000 bis 51.000 Einheiten sein. Die Analysten hatten mit 55.000 Fahrzeuge gerechnet. Negativ beeinflussten zudem die Aussagen von CEO RJ Scaringe, der von „eine[r] Menge Unsicherheit“ in der Automobilindustrie sprach. Eine mögliche Abschaffung staatlicher Anreize für Elektrofahrzeuge sowie die Zollpolitik könnten das Unternehmen beeinträchtigen.
Rivian verbrennt immer noch viel Geld und konnte mit dem mauen Ausblick nicht überzeugen. Angesichts der Herausforderungen in der Automobilbranche bleiben die Risiken groß. Die Aktie gibt am Freitag nach und eignet sich nur für spekulative Anleger.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..