VW bastelt mit LG zusammen an einer Plattform für vernetzte Autos – wie geht’s mit der Aktie weiter?

VW bastelt mit LG zusammen an einer Plattform für vernetzte Autos – wie geht’s mit der Aktie weiter?
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Jochen Kauper 09.07.2016 Jochen Kauper

Volkswagen hat sich mit dem südkoreanischen Elektronik-Riesen LG zusammengetan, um eine Plattform für vernetzte Autos zu entwickeln. Sie soll den Fahrern unter anderem Zugang zu ortsbasierten Diensten sowie Geräten im Smarthome wie Beleuchtung oder Sicherheitssysteme bieten, erklärte Volkswagen am Mittwoch. Dazu gehörten auch ein "Benachrichtigungs-Center", in dem relevante Mitteilungen und Empfehlungen angezeigt werden, sowie die nächste Generation von Technologie für die Infotainment-Anlagen im Auto. Zum Zeitplan hieß es lediglich, die Unternehmen würden sich "in den nächsten Jahren" auf diese Funktionen konzentrieren.

Nicht Google und Apple – sondern LG

Mit der Partnerschaft zeigt der Konzern, dass er stärker auf eigene Lösungen setzt, statt sich auf Plattformen von Google und Apple zu stützen. Die beiden Smartphone-Schwergewichte bieten Software an, mit der sich Smartphones besser an Infotainment-Systeme der Autos anschließen lassen und auch den Zugang zu diversen Online-Diensten bieten. Google baute zudem die nächste Android-Version "Nougat" so aus, dass sie auch als Betriebssystem der Bordcomputer dienen kann.
Aus der Branche war zugleich immer wieder zu hören, dass Autohersteller die Sorge hätten, an Google und Apple zu viele Daten abzutreten, mit denen sie selbst Geschäftsmodelle aufbauen könnten. So sperrt zum Beispiel Toyota Apples CarPlay und Googles Android Auto komplett aus und setzt stattdessen auf eine mit Ford entwickelte Plattform. Zudem arbeitet Apple laut diversen Medienberichten selbst an einem Auto - und Google entwickelt seit Jahren Technologien für selbstfahrende Fahrzeuge und erprobt sie auch an elektrischen Zweisitzern aus eigener Entwicklung.

Große Investitionen

Die deutschen Autobauer zeigten bereits den Willen, viel Geld in die Hand zu nehmen, um ihre Unabhängigkeit von den Tech-Konzernen abzusichern: BMW , Daimler und die VW -Tochter Audi kauften Nokia im vergangenen Jahr für mehr als 2,5 Milliarden Dollar den Kartendienst Here ab, der auch hochpräzise Daten für selbstfahrende Autos liefern soll.
Mit LG arbeitete VW schon seit einiger Zeit bei Vernetzungs-Projekten zusammen. Unter anderem wurde schon Anfang 2015 bei der Technik-Messe CES die Möglichkeit, ein Auto per Smartwatch zu steuern, am Stand von Audi mit einer noch unveröffentlichten LG-Uhr demonstriert.

Größter Hersteller

LG ist auch ein großer Hersteller von Batterien, der unter anderem die Opel-Mutter General Motors bei dem neuen Chevy Volt beliefert. Und Volkswagen setzt nach dem Abgas-Skandal verstärkt auf Elektrofahrzeuge. Zum Jahr 2025 sollen sie 20 bis 25 Prozent vom Absatz ausmachen. VW will auch ein starkes Standbein in Mobilitätsdiensten aufbauen und beteiligte sich dafür mit 300 Millionen Dollar am Uber-Konkurrenten Gett. Es wird davon ausgegangen, dass mit der Ausbreitung selbstfahrender Autos immer mehr Fahrzeuge nur kurzfristig benutzt werden, statt den Nutzern zu gehören. Algorithmen und Bediensoftware dafür könnten zu einem Schlüssel-Element im Autogeschäft der Zukunft werden.

Aktienkurs Volkswagen in Euro
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BYD vor VW?

Nach Ansicht von DER AKTIONÄR ist die VW-Aktie derzeit die interessanteste Wette im Autosektor. Das Schlimmste sollte nach dem Abgas-Skandal im Kurs enthalten sein. Zwischen 105 Euro und 110 Euro sollte sich auf 12 bis 24 Monaten eine attraktive Kaufchance ergeben. Die Papiere von Daimler und BMW sind noch auf der Suche nach einem tragfähigen Boden. Was wird hier eingepreist? Der Automarkt ist im Umbruch, es werden viele Milliarden in die Elektromobilität investiert werden. Sicherlich wird auch der eine oder andere Hersteller auf der Strecke bleiben. GM könnte ein Kandidat sein.

Spannend ist auch das Papier von BYD. Damit setzen Anleger auf den Ausbau der Elektromobilität in China sowie auf die Tatsache, dass China seine heimischen Hersteller in Zukunft pushen wird.

(Mit Material von dpa-AFX).

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