+++ 5 heiße Tech-Aktien aus der zweiten Reihe +++
Foto: Börsenmedien AG
29.09.2011 ‧ Markus Horntrich

Vossloh entgleist erneut

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Vossloh

Die Vossloh AG setzt die Gewinnprognose für 2011 zurück. Nach einem schleppenden Geschäft im Sommer muss der Verkehrstechnik-Spezialist die Ziele für das laufende Jahr zum zweiten Mal reduzieren. Die Aktie verliert rund acht Prozent.

Bereits im Juli dieses Jahres musste der Bahntechnik-Spezialist Vossloh die Ziele für das laufende Jahr nach unten schrauben. Damals war es das stockende China-Geschäft, das dem MDAX-Wert zu schaffen machte. Daran hat sich bisher nichts geändert. Erneut muss das Management eine Gewinnwarnung abgeben.

China schwach, Europa rückläufig

Angesichts einer Reihe ungünstiger Faktoren, die sich im Sommerquartal 2011 verstärkt haben, erwartet das Vossloh für das Geschäftsjahr 2011 nunmehr Umsätze von rund 1,2 Milliarden Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 90 und 100 Millionen Euro. Zuletzt war der Vossloh-Konzern noch von 1,25 Milliarden Euro beim Umsatz und 120 bis 130 Millionen Euro beim EBIT ausgegangen. Ein wesentlicher Grund für die Gewinnwarnung sind die geringen Auslieferungen für die Ausrüstung chinesischer Hochgeschwindigkeitsstrecken in China, die aus aktueller Sicht nur knapp 50 Millionen Euro erreichen werden.

Unabhängig von der anhaltenden Verzögerung der Bautätigkeit in China hat Vossloh jedoch im September einen neuen Tender über rund 35 Millionen Euro für die Strecke von Hefei nach Fuzhou gewonnen und verfügt somit über einen Auftragsbestand in China von rund 200 Millionen Euro. Auch die Umsätze in Russland entsprechen nicht den Erwartungen, zudem zieht sich der Baustopp für das ursprünglich in Libyen geplante Projekt länger hin. Hinzu kommen verzögerte Auftragsvergaben in Südeuropa und Skandinavien. Unabhängig davon erwartet Vossloh für 2012 steigende Umsätze und auch ein steigendes Ergebnis.

Stockt Großaktionär weiter auf?

In den nächsten Tagen könnte ein Blick auf die Stimmrechtsmeldungen interessant werden. Knorr-Bremse-Eigentümer Heins Herrmann Thiele, der bereits über 15 Prozent der Vossloh-Aktien verfügt, hat bereits im Vorfeld der Gewinnwarnung angekündigt, weitere Vossloh-Anteile kaufen zu wollen. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er die aktuelle Kursschwäche erneut zum Aufstocken seiner Anteile nutzen wird. Ob er letztendlich die nächsten Meldeschwelle bei 20 Prozent überschreiten wird oder will, muss sich erst noch zeigen.

Nur Halteposition

Die Aktie ist einerseits durch das Aktienrückkaufprogramm und andererseits durch das Interesse von Knorr-Bremse-Eigner Thiele zu einen gewissen Grad nach unten abgesichert. Im „Normalfall" wäre der Wert wohl noch stärker als die aktuell zu Buche stehenden acht Prozent abgestürzt. Dennoch: Da eine Komplettübernahme kurzfristig nicht zu erwarten ist, ist der Wert derzeit lediglich eine Halteposition.

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