Der Softwarekonzern MicroStrategy hat im Jahr 2020 angefangen, Bitcoin zu kaufen, und besitzt heute mehr als 210.000 Einheiten der Digitalwährung. Der Kurs der Aktie hat sich seither mehr als verzehnfacht. Das ruft immer wieder auch Nachahmer auf den Plan. Nun hat sich ein weiterer US-Konzern die Bitcoin-Strategie abgeschaut.
Der Medizintechnikkonzern Semler Scientific hat am Dienstag bekanntgegeben, künftig Bitcoin als primäres Reservewährung nutzen zu wollen. Das Unternehmen folgt damit dem Beispiel des Softwarekonzerns MicroStrategy, dessen Mitgründer Michael Saylor seit 2020 jeden überschüssigen Dollar seiner Firma in Bitcoin investiert.
Semler Scientific hat auch bereits losgelegt und 581Einheiten der Digitalwährung für rund 40 Millionen Dollar (einschließlich Gebühren) erworben. Zuvor habe man lange Zeit verschiedene Verwendungszwecke für das Geld abgewogen – einschließlich Übernahmen. Aber: „Nachdem wir verschiedene Alternativen geprüft hatten, beschlossen wir, dass der Besitz von Bitcoin die beste Verwendung für unsere überschüssigen Barmittel wäre“, so Eric Semler, Chairman von Semler Scientific, in einer Unternehmensmeldung.
Überzeugt von Bitcoin
„Unsere Bitcoin-Treasury-Strategie und der Kauf von Bitcoin unterstreichen unsere Überzeugung, dass Bitcoin ein zuverlässiges Wertaufbewahrungsmittel und eine überzeugende Investition ist“, so Semler weiter. Bitcoin sei inzwischen eine große Anlageklasse mit mehr als einer Billion Dollar Marktwert und verfüge über einzigartige Charakteristika, die ihn zu einem „vernünftigen Inflationsschutz“ und einem „sicheren Hafen in Zeiten globaler Unsicherheit“ machten.
Zudem verwies das Unternehmen auf die fortschreitende „Institutionalisierung“ des Bitcoin, allen voran durch die US-Zulassung der ersten Bitcoin-Spot-ETFs durch die SEC im Januar. Seitdem haben auch zahlreiche institutionelle Investoren bereits ein Bitcoin-Engagement mit Hilfe dieser Produkte aufgebaut (DER AKTIONÄR berichtete).
Trotz der nun bekanntgegebenen Bitcoin-Strategie bleibe das Kerngeschäft von Semler Scientific aber Entwicklung, Herstellung und Verkauf von medizintechnischen Produkten und Dienstleistungen, teile das Unternehmen mit. „Wir bleiben unseren Kunden und unserem Ziel, ein wachsendes und profitables Gesundheitsunternehmen zu betreiben, verpflichtet“, stellte Semler-CEO Doug Murphy-Chutorian klar.
Aktie reagiert mit Kurssprung
Die Ankündigung hat ihre Wirkung auf den Aktienkurs nicht verfehlt: Am Dienstag ist die Aktie zeitweise rund 37 Prozent nach oben geschossen und letztlich 24,3 Prozent höher aus dem Handel gegangen. Am heutigen Mittwoch ging es zeitweise es um weitere 15 Prozent nach oben.
Von ihrem Mehrjahrestief, welches sie Anfang Mai nach schwachen Quartalszahlen bei 20,88 Dollar markiert hat, kann sich die Aktie dadurch deutlich absetzen. Seit Jahresanfang steht aber trotz des jüngsten Kurssprungs noch ein Minus von rund 30 Prozent unter dem Strich.
Ob diese Kursbelebung nachhaltig oder nur ein Stohfeuer ist, und ob die Aktie künftig ähnlich stark mi dem Bitcoin schwankt wie die von Vorbild MicroStrategy, bleibt abzuwarten. DER AKTIONÄR rät Anlegern, die sich für Investments im Kryptobereich interessieren, lieber direkt zu Bitcoin und Ethereum zu greifen.
Beide Krypto-Platzhirsche sind auch im Krypto TSI Index von DER AKTIONÄR vertreten. Mehr Infos dazu hier.
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